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1 79. Jahrgang · Nummer 1 · Mai 2004 Vorsitzender: Prof. Dr. Horst A.Wessel, Marie-Colinet-Str. 5, 40721 Hilden, Tel.: (02103) 44394 – Schriftleiter und 2.Vors.: Georg Stick, Nöthener Str.19, 53902 Bad Münstereifel, Tel. + Fax: (0 22 53) 6150 – Schatzmeister und Karteiführer: Hans-Günter Schmitz, Oberstudienrat, Sperlingsweg, 53902 Bad Münstereifel, Tel.: (02253) 4752 Unsere Konten: Kreissparkasse Bad Münstereifel Nr. 1301647 (BLZ 38250110) und Postbank Köln Nr. 118425-507 (BLZ 37010050) – Einzelheft 2 www.vamue.de 23 Schülerinnen und Schüler des erzbischöflichen Gymnasiums in Prag besuchten im 10. Jahr der Schulpartnerschaft mit dem St. Angela-Gymnasium vom 22. bis 29. September die Kurstadt und waren wie in der Vergangenheit in Familien der Angelaner unter- gebracht. Begleitet waren sie wie schon in den letzten 10 Jahren von Dr. Shilha und Dr. Fingerland. Anlässlich des Ju- biläums der Schul- partnerschaft fand am 27. Septem- ber ein Festakt statt, zu dem auch die ehemaligen Pragfahrer mit ih- ren Eltern eingela- den waren; dazu die Botschafterin der Tschechischen Republik, Frau Jaroslava Jeslinková, Bürgermeister Achim Bädorf und der Leiter der Hauptabteilung Schule/Hochschule des Erzbistums Köln, Prälat Gerd Bachner, der den Gottesdienst in der Stiftskirche mit dem Schulgeistlichen, Jo- hannes Wirthmüller, zelebrierte. Für die festliche Ausgestal- tung sorgten Herr Georg Stick an der Orgel und Frau Syl- vie Meiser mit dem „Ave verum“ von Mozart und „Dank sei Dir, Herr“ von Händel. Nach einem Spa- ziergang durch die Stadt wurde die 10 Jahre Schulpartnerschaft zwischen dem Erzbischöflichen St. Angela-Gymnasium und dem Erzbischöflichen Gymnasium in Prag Von Fabian Müller (A1997) Botschafterin Frau Jaroslava Jeslinková, Bürgermeister A. Bädorf, Schulleiter T. Spiluttini, Hauptab- teilungsleiter Prälat G. Bachner, Frau E. Müller-Sprenger, Dr. J. Shillha, Dr. R. Müller, Dr. A. Finger- land (v.l.n.r.) Fotos: M. Görgen

10 Jahre Schulpartnerschaft zwischen dem Erzbischöflichen ... · sie sich gleich der Brücke Karls V. in Prag durch Tragfähigkeit und Beständigkeit auszeichnen wird, wie wir noch

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79. Jahrgang · Nummer 1 · Mai 2004

Vorsitzender: Prof. Dr. Horst A.Wessel, Marie-Colinet-Str. 5, 40721 Hilden, Tel.: (02103) 44394 – Schriftleiter und 2.Vors.: Georg Stick, Nöthener Str.19, 53902 Bad Münstereifel, Tel. + Fax: (02253) 6150 – Schatzmeister und Karteiführer: Hans-Günter Schmitz, Oberstudienrat, Sperlingsweg, 53902 Bad Münstereifel, Tel.: (02253) 4752

Unsere Konten: Kreissparkasse Bad Münstereifel Nr. 1301647 (BLZ 38250110) und Postbank Köln Nr. 118425-507 (BLZ 37010050) – Einzelheft 2 €

www.vamue.de

23 Schülerinnen und Schüler des erzbischöflichen Gymnasiums in Prag besuchten im 10. Jahr der Schulpartnerschaft mit dem St. Angela-Gymnasium vom 22. bis 29. September die Kurstadt und waren wie in der Vergangenheit in Familien der Angelaner unter-gebracht. Begleitet waren sie wie schon in den letzten 10 Jahren von Dr. Shilha und Dr. Fingerland.

Anlässlich des Ju-biläums der Schul-partnerschaft fand am 27. Septem-ber ein Festakt statt, zu dem auch die ehemaligen Pragfahrer mit ih-ren Eltern eingela-

den waren; dazu die Botschafterin der Tschechischen Republik, Frau Jaroslava Jeslinková, Bürgermeister Achim Bädorf und der Leiter der Hauptabteilung Schule/Hochschule des Erzbistums

Köln, Prälat Gerd Bachner, der den Gottesdienst in der Stiftskirche mit dem Schulgeistlichen, Jo-hannes Wirthmüller, zelebrierte. Für die festliche Ausgestal-tung sorgten Herr Georg Stick an der Orgel und Frau Syl-vie Meiser mit dem „Ave verum“ von Mozart und „Dank sei Dir, Herr“ von Händel.

Nach einem Spa-ziergang durch die Stadt wurde die

10 Jahre Schulpartnerschaft zwischen dem Erzbischöflichen St. Angela-Gymnasium

und dem Erzbischöflichen Gymnasium in PragVon Fabian Müller (A1997)

Botschafterin Frau Jaroslava Jeslinková, Bürgermeister A. Bädorf, Schulleiter T. Spiluttini, Hauptab-teilungsleiter Prälat G. Bachner, Frau E. Müller-Sprenger, Dr. J. Shillha, Dr. R. Müller, Dr. A. Finger-land (v.l.n.r.) Fotos: M. Görgen

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Veranstaltung im Pädagogischen Zentrum des St. Angela-Gymnasiums fortgeführt. Das Rejazz-Quintett unter Leitung von Herrn Röser sorgte mit beschwingter Musik für die mu-sikalische Unterhaltung, desgleichen am Klavier Frau Marlies Schröder, Edgar Hammerstein und der Schüler Peter Schubert. In Ansprachen des Schulleiters, Herrn Spiluttini, des Bürger-meisters und der Botschafterin wurde auf den hohen Wert des Schüleraustauschs eingegangen. „Betrachten wir die Welt als ein globales Dorf. Es verbindet uns mehr miteinander als uns trennt“, so Frau Jeslinková. Dr. Shilha hielt im Namen seines verhinderten Schulleiters eine launige Ansprache, Dr. R. Mül-ler den Festvortrag. Am Schluss der Ansprachen trug sich die Botschafterin ins Goldene Buch der Stadt Bad Münstereifel ein, sie überreichte der Schule eine Vase aus böhmischem Glas. Bei einem opulenten Büffet, von Frau Krauss-Zens, Herrn Schneider und seinem Kurs liebevoll zubereitet, klang der Abend unter vielen Gesprächen aus.

Hier der Festvortrag von Dr. R. Müller.

Sehr geehrte und liebe Gäste!

10 Jahre Schulpartnerschaft – Oder warum ist es an der Erft so schön?

Der Titel lässt unschwer erkennen, dass mein Vortrag zwei Tei-le hat: einen berichtenden und einen spekulativen, verbunden durch die sehr persönlichen Erfahrungen und Empfindungen von mir und meiner Frau.

Zur Sache: Mythen und Märchen beginnen formelhaft: „Am Anfang war das Wort“ und „Es war einmal“. Die Neuzeit vari-iert das zu: „Im Anfang war die Tat“ und „I had a dream“. Der Träumer schaut Visionäres und ist überzeugt von der Umsetzung seines Traumes in der Zukunft.

Der Traum aber hat eine Vorgeschichte, die sich in früheren Ereignissen oder im Unbewussten ablagerte.

Zunächst zur Vorgeschichte.

1968, nach einem Stipendiumsaufenthalt in Florenz, besuchten mich dort zwei Freunde aus Madrid und Rom, die nach einer gemeinsamen Reise mit mir durch Mittelitalien nach Prag wei-terfuhren, während ich etwas unzufrieden mich dem Fortgang meiner Dissertation widmen musste. Einige Tage später standen sie, nach dem Einmarsch der Russen, vor dem elterlichen Haus und berichteten von ihren Eindrücken. Der Schock der Ereig-nisse saß tief, für mich auch der Frust, nicht Augenzeuge eines historischen Ereignisses gewesen zu sein.

Die Gelegenheit, Prag kennen zu lernen, bot sich ca. zehn Jahre später auf einer Studienreise mit einem Leistungskurs Geschich-te. Die Stadt nahm uns gefangen – sie lässt uns seitdem nicht mehr los –, und es kam die Idee einer Partnerschaft mit einer Prager Schule.

Die Bedingungen waren bekannterweise so, dass vorläufig nicht daran zu denken war. Danach kam der Zufall zu Hilfe, bzw. er fand uns, die wir auf der Suche waren:

Im Frühjahr 1993 veranstaltete der Philologen-Verband in Saar-brücken eine Tagung. Man trug sich in Anwesenheitslisten mit Namen und Herkunftsort ein und bekam ein Button mit seinem Namen. Neben mir saß eine Frau, die aufmerksam die Liste studiert hatte. Sie schaute mich fragend an: „Sagen Sie mal, Sie kommen aus BAM, was heißt das, wo liegt das?“

Herr Bürgermeister, Sie sehen, aus ‚BAM‘ könnte man, sollte man etwas machen!

Ich klärte also die Dame auf und schielte auf das Button an ihrer Bluse: „Dr. von Hassel“. Sollte es möglich sein, die Frau des ehe-maligen Verteidigungsministers, des Bundestagspräsidenten?

Dem war so! In Gesprächen über Schule, Erziehung und Bildungspolitik, die Ausbildung ihres Sohnes an einer Schule in Regensburg, deren Beziehung zu Prag, kamen wir zu dem Thema, das ich suchte und das mich hier fand.

Sie vermittelte mir die Adresse des Sekretärs des damaligen Erzbischofs Tomasek, Pater Daniel Herman, der sich am Erzb. Gymnasium in Prag für einen Austausch einsetzte, so dass ich auf offene Türen stieß, als ich meinen Wunsch nach einer Schulpartnerschaft äußerte. Durch Schulleitungswechsel in Prag dauerte die Aufnahme zunächst einer Korrespondenz länger als mir lieb war, und es ging viel Post zwischen Erft und Moldau hin und her, bis schließlich im September 1994 die erste Gruppe von Pragschülerinnen und Schülern in Begleitung von Dr. Fingerland und Dr. Silha bei uns eintraf.

Im 10. Jahr unserer Schulpartnerschaft lassen sich einige Kon-stanten aufzählen, die bestimmend für unsere gegenseitigen Beziehungen sind:

Dr. Silha und Dr. Fingerland sind auf Prager Seite die Seele der Schulpartnerschaft, die ihnen ein Herzensanliegen ist; ich bin glücklich darüber, in ihnen kongeniale Partner gefunden zu haben.

Die Eltern in Prag wie in Bad Münstereifel sind ideale Gastel-tern, die gerne die jeweiligen Partner ihrer Kinder aufnehmen, was sich u.a. darin äußert, dass sie sie zu wiederholten Malen einladen und aufnehmen.

Die Programme in den beiden Städten verfolgen das gleiche Ziel: Kennen lernen der Familien, des Unterrichts, der Städte, ihrer Umgebung und Geschichte. Stellvertretend dafür seien genannt der Besuch in Theresienstadt und der Prager Altstadt, hier der Besuch des „Hauses der Geschichte in Bonn“ und des „Adenauer-Hauses“ in Rhöndorf.

Zum Besuch in Bad Münstereifel gehörte von Anfang an der Empfang beim Bürgermeister – und ich kann es dankbar erwäh-nen –, die tatkräftige und ideelle Unterstützung der Stadt. Der Empfang im Alten Rathaus in Prag durch den Bürgermeister oder seinen Stellvertreter in Amtstracht gehört auch dort zu den bleibenden Eindrücken.

Wir sind froh darüber, dass sich in den letzten beiden Jahren

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durch Unterstützung des Pädagogischen Austauschdienstes die Möglichkeit ergeben hat, im November sechs Prager Schüler/innen zwei Wochen am Unterricht unserer Schule teilnehmen zu lassen, die i.d.R. in den Familien wohnen, in denen sie im September aufgenommen worden waren.

Am wichtigsten sind natürlich die menschlichen Beziehungen, die sich über die Jahre hinweg entwickelt haben: sie sollen ein Mosaiksteinchen, ein kleiner Schritt hin auf den Weg zu einer Beziehung sein wie sie kennzeichnend ist für das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich.

Was ist nun Europa? Wenn z.B. deutsche Kollegen und Kol-leginnen mit ihren französischen Partnern in Fougères am Tag der Deutschen Einheit 1990 in ein spanisches Restaurant gehen und eine vorzügliche Pizza essen!

Wenn, wie am Dienstag dieser Woche, deutsche Kolleginnen und Kollegen mit den Pragern zu französischen Freunden, Yvelise und Bernhard Langner, gehen und Quiche essen, und anschließend Jaroslav, der Busfahrer 11⁄2 Stunden zur Gitarre greift und böhmische, französische, englische und amerikanische Lieder und Songs aus voller Brust und schöner Bariton-Stimme singt! Voilà, ca c’est l’Europe.

Es gibt kein Land in Europa, mit dem sich eine Jahrhunderte lange Nachbarschaft, ja Symbiose vergleichen lässt: die Schick-salsdaten der tschechischen Nation waren immer auch Schick-salsdaten Deutschlands und aufs engste mit dem Nachbarn verknüpft: 1618, 1848, 1918, 1938, 1968 und schließlich ein glückliches Datum 1989.

Das St. Angela-Gymnasium hat nach den Beziehungen mit Pedro Segundo/Brasilien Anfang der 70er Jahre, mit Fougères in der Bretagne vor über 15 Jahren, mit Puebla in Mexiko seit 5 Jahren, nun seit zehn Jahren mit dem Erzb. Gymnasium in Prag eine dritte Brücke geschlagen, von der wir alle hoffen, dass sie sich gleich der Brücke Karls V. in Prag durch Tragfähigkeit und Beständigkeit auszeichnen wird, wie wir noch im letzten Jahrtausendhochwasser 2002 in Prag feststellen konnten.

Liebe Gäste, lassen Sie mich zum 2. Teil meines Vortrags kom-men, der wie angekündigt, der Frage nachgeht „Warum kommen die Prager ausgerechnet nach Bad Münstereifel“ oder anders ausgedrückt „Warum ist es an der Erft so schön“?

Ich meine zu sehen, dass der Bürgermeister unruhig wird, aber keine Angst, Herr Bädorf, es folgt nichts, was gegen die Stadt gerichtet sein könnte – im Gegenteil –, ich gebe lediglich die Meinung von Leuten in anderen Teilen Deutschlands wieder, die sich erstens fragen, warum Bad Münstereifel – die Frage ist im ersten Teil bereits beantwortet – und zweitens „Wieso kom-men die immer wieder dahin“? Wenn Münstereifel am Rhein läge, dann wäre die Frage durch die lustigen Mädchen und die durstigen Burschen, die der Dichter des Volksliedes wohl im Vollrausch erlebt hat, ein für allemal beantwortet.

Ich habe versucht, die Sache von der wissenschaftlichen Seite anzugehen. Material dazu, nicht in großer nicht in kleiner Zahl, habe ich weder in der Schulbibliothek unserer Anstalt noch in der des St. Michael-Gymnasiums gefunden. Auch die Universitäts-bibliotheken des Landes weisen in ihren Beständen meterlange Lücken zu diesem von mir gesuchten Thema auf. Nachdem ich also Hunderte, wenn nicht gar Tausende von Seiten nicht stu-dieren konnte, musste ich notgedrungen die Nachforschungen in die eigene Hand nehmen.

Anstoß dazu gab mir vor allem ein Namensvetter, in der Literatur kurz als „Johann Wolfgang von“ – Sie wissen schon – bekannt; der andere Namensvetter, in der Literatur als „Friedrich von“ – Sie wissen schon – hatte mich in der Jugend des öfteren mit seiner „Jungfrau von...“ im Unterricht in Verlegenheit gebracht, bevor in späteren Jahren andere Jungfrauen mir den Kopf ver-drehten. Ich glaube, ich sollte das hier nicht stärker ausführen. Was meine Namensvetter angeht, will ich lediglich gestehen, dass ich mit fortschreitenden Jahren mich immer stärker dem Geheimrat zuwandte, der dann und wann nach meinem heißen Flehen um Inspiration geruht, mir wertvolle Tipps zu geben. So auch diesmal bei der Suche nach der Antwort „Warum ist es an der Erft so schön“? Wie gesagt, ich hatte Bibliotheken durchstöbert und mir den Kopf zermartert.

Eines nachts also, als ich mich wieder schlaflos wälzte – es muss nach Mitternacht gewesen sein – und mir überlegte, soll ich liegen bleiben oder lesen gehen, in einem Dämmerzustand also, bewegte sich sacht die Tür, so deuchte mir, in ihr erschien die Gestalt des Geheimrats, schwebend, und wisperte mir zu, kaum konnt ich’s hören, eher raten: „Faust 1. Teil, Frosch S. 61“. Damit schlang er den dunkelblauen Umhang um die Schultern, setzte sich den breitrandigen Hut keck aufs Olympierhaupt, so dem „Menippo“ des Velázquez eher ähnelnd als dem bekannten Italienbild von Tischbein, nickte mir schelmisch zu – ich ver-meinte fast den Schweijk vor mir zu sehen – und verschwand, mich ratlos lassend. Nach unruhig verbrachter Nacht, – meiner Frau war es sogar aufgefallen –, fiel ich erst gegen Morgen in einen tiefen Schlummer, aus dem ich erfrischt erwachte. Un-vergessen des Meisters rätselhafte Worte „Faust 1. Teil, Frosch, S. 61.“ Ich eilte sogleich zu meiner Bibliothek, nahm das zerle-sene Reclambändchen und schlug im „Faust“ die Seite 61 auf. Es handelt sich um die Szene in Auerbachs Keller in Leipzig, in der Frosch, der Student ausruft: „Mein Leipzig lob’ ich mir! Es ist ein klein Paris, und bildet seine Leute“. Rührung überkam mich ob der viel bekannten Worte, die seiner Studienstadt und meiner Heimatstadt gelten. Doch was wollt er mir sagen? Leipzig – ein klein Paris ... heureka, ich hatt’ es: Bad Münstereifel – ein klein Prag? Das war die Lösung!

Das erwähnte Thema dieser Rede: „Warum ist es an der Erft so schön“? kann im Hinblick auf die wissenschaftliche Formu-lierung und im Blick auf unsere lieben Prager Gäste auf den Punkt gebracht werden: „Warum fühlt sich der ‚homo pragense‘ in ‚monasterio in Eifilia‘ so wohl?“

Hand aufs Herz: Haben Sie sich schon mal darüber Gedanken gemacht? Als Erklärung will ich außer acht lassen Ihre Gast-freundschaft, für die die Eltern des St. Angela-Gymnasiums weit und breit gerühmt werden, weiterhin Ihre Herzlichkeit gegenüber allen Gästen – all das sind freilich uns so selbstverständliche Faktoren, dass sie uns nicht hinreichend obige Fragestellung beantworten. Es muss also noch etwas anderes geben, und Jo-hann Wolfgang von... muss an dieses Andere gedacht haben. Ich sage nur: „genius loci“. Für die Schüler, die des Lateini-schen noch nicht so ganz mächtig sind, da ihnen der Erwerb des Latinums fehlt, übersetze ich das mit „ambiente“, was meine Spanischschüler sogleich verstehen; für alle übrigen sei es mit der „Atmosphäre“ dieses Ortes hinreichend erklärt.

Versetzen Sie sich also in die Lage eines Pragers und sehen Sie Münstereifel durch seine Augen: die Gastgeber führen ihn durch

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die engen mittelalterlichen Gassen der Stadt, und er fühlt sich bewusst oder unbewusst auf die Prager Kleinseite versetzt; Sie führen ihn hinauf auf die Burg, den Hradschin, er sieht natürlich nicht auf das ‚Goldene Prag‘, doch auf die goldenen Kugeln der Stiftskirche; zu seinen Füßen fließt nicht die Vlotava, die Moldau, sondern die Erft; wäre nicht das Rückhaltebecken in Eicherscheid, sie würde mächtiger fließen und rauschen, ein wenig mehr also der Moldau gleichen; schaut er genauer auf die Stadt hinab, wird er sechzehn Brücken – so viel wie in Prag – zählen; auf einer von ihnen die Statue des hl. Nepomuk, die verglichen mit der auf der Karlsbrücke um Jahrhunderte älter aussieht und doch aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts stammt; sollte er an Weiberfastnacht vor dem Rathaus stehen oder an einem normalen Wochentag, wenn sich ganze Busladun-gen von Touristen einfinden, gibt es fast so viele Menschen wie stündlich vor dem Prager Rathaus; in seinem Rücken erhebt sich dort prachtvoll die Fassade der Teynkirche, hier die der Stifts-kirche; kommt er hier zum Marktplatz, springt ihm die seiner Unbedeutendheit und dem Geldbeutel Münstereifels angemes-sene Kleinigkeit des unehelichen Zwentibold am gleichnamigen Brunnen in die Augen, in Bronze immerhin; flugs erhebt sich vor seinem geistigen Auge das Denkmal des Johannes Hus, das, so wird der Münstereifeler vielleicht bedenken, etwas zu groß geraten ist; beide eint der gewaltsame Tod, der eine durchs Eisen 900, der andere durch Feuer 1415.

Schritt um Schritt entdeckt der Prager Gast also ein Prag im kleinen – spätestens jetzt können Sie den genialen Vergleich des Geheimrates nachvollziehen – und er, der Prager, wird sich freuen, dass eine Mauer die Stadt zur Gänze umgibt, die in seiner Heimatstadt leider schon zum großen Teil abgerissen ist.

Es sind aber nicht nur die materiellen Dinge, die sichtbaren, die ihn zum Vergleich geradezu einladen. Vertieft er sich näm-lich in die geistigen, vorwiegend literarischen Dinge, findet er zwar nicht Schriftsteller vom Range eines Kafka, Kisch, Rilke, Neruda und dergl. mehr, aber z.B. das Gegenstück von Haseks „Abenteuer des braven Soldaten Schweijk“ im „Simplicissimus“ von H. Küpper, und eine der dauerhaftesten deutschen Komö-dien, „Die Feuerzangenbowle“, soll in ihrem Pennälermilieu in Münstereifel spielen.

Mit der Malerei lässt sich der Vergleich weiter treiben: zwar findet der Prager hier keinen Jugendstilmaler vom Range eines Mucha, aber Bilder des bekannten Eifelmalers Konrad Schäfer, der jahrelang Lehrer dieser Schule war; und nicht zu vergessen, Fredy Kirchner, der das Städtebild auf der Einladung entworfen

hat und dessen Malweise immer wieder durch Originalität und Entwicklung überrascht.

Was den geistlichen Bereich angeht, so können wir natürlich nicht mit vergleichbaren Heiligen wie dem hl. Wenzel, dem hl. Vitus, der hl. Ludmilla aufwarten, wohl aber mit dem „Heili-gen Doktor von Moskau“, der nur den kleinen Nachteil hat, noch nicht zur Ehre der Altäre erhoben worden zu sein, aber den Vorteil, dass ihn die Münstereifeler immer schon für einen Heiligen gehalten haben. Es wird nicht mehr sehr lange dauern, da wird er den Heiligenhimmel mit den erwähnten tschechischen Heiligen teilen. Und wenn sich unser Prager Tourist weiter in die Geschichte vertieft, findet er, dass im hochberühmten Strahov-kloster mit seinen imposanten Bibliothekssälen Gezo, der erste Abt, 1143 mit seinen Chorherren in das kurz zuvor gegründete Kloster einzog. Dieser Abt Gezo stammte aber aus Steinfeld.

Der bedeutendste Kaiser des ausgehenden Mittelalters, Karl IV., wurde 1346 in Bonn zum König gekrönt – die Straßen nach Aachen, wo die Krönung eigentlich stattfinden sollte, waren wegen des Pilgerandranges verstopft – spätmittel-alterliche Verkehrsprobleme. Anlässlich seiner Krönung engagierte er die Parler vom Kölner Dom und ließ sie am Veitsdom in Prag weiterarbeiten.

Sie merken, es ist am Ende doch etwas ernster geworden als am Anfang vorgesehen.

Dann hilft nur noch Dr.Anton Fingerland, inzwischen 80 und mit seiner lieben Frau Hanna hier, er noch immer mit ein paar Stunden in der Schule tätig – er hat Beifall verdient –; man darf es ja fast nicht laut sagen, das mit den 80 Jahren, sonst kommen die in Berlin noch auf dumme Gedanken und erhöhen uns das Pensionseintrittsalter um noch einige Jahre mehr als die anvisierten 67 Jahre! Er und Dr. Josef Silha, Tünnes und Schäl, wie sie sich selbst als solche ob ihrer Namensgleichheit und Schalkhaftigkeit vor dem entsprechenden Denkmal in Köln erkannt haben, nicht aus Köln stammend, sondern aus Prag, sie bezeugen heute mit ihren Schülerinnen und Schülern die enge Verbundenheit beider Städte.

„Beeilt Euch, Gutes zu tun!“, so der Heilige Doktor von Moskau. Was aber ist das Gute? Seit Menschengedenken wird darüber philosophiert, unterschiedliche Antworten werden gegeben. Fragen wir uns in unserer konkreten Situation der Schulpartnerschaft zwischen unseren Städten: das Gute liegt im Kennenlernen-Wollen, im Sich-Öffnen für den Anderen, im Verstehen des Anderen, im Akzeptieren des Anderen. Das geht am besten durch den Austausch. Tun wir das Gute!

Sa. So. Mo.: Eintritt frei

Sie sind uns herzlich Willkommen beim Schützenfest auf dem Klosterplatz

Sa. 5. Juni 20 Uhr Großer Bürger- und Königsball mit EinlagenSo. 6. Juni 16 Uhr Unterhaltung mit den „Limbachtaler Musikanten“Mo. 7. Juni 20 Uhr Bürgerball

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Geboren am 11. Januar 1934 in Münstereifel, wurde J. M. Ohlert (im Bild rechts) am Sonntag, den 7. Dezember 2003, eine besondere Ehre zuteil. Ihm wurde der päpstliche Orden „pro ecclesia et pontifice“ verliehen und von Herrn Oberpfarrer J. Scherer in einer Feierstunde überreicht.

Durch diese Ehrung sollen die vielfältigen Leistungen und der Einsatz im Sinne der Kirche gewürdigt werden.

Herr Ohlert, von jung an der Kirche zugetan, war schon als Schüler des St. Michael-Gymnasiums der Jugendbewegung „Neudeutschland“ beigetreten und gehörte der „Schola“ an. Zu einigen Semestern Theologie gesellte sich das Pädagogik-studium. So war er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1997 zunächst Volksschullehrer und später Hauptschullehrer in Bad Münstereifel mit einem Schwerpunktfach Religionsunterricht. In dieser Eigenschaft hat er unermütlich versucht, seinen Schülern den rechten katholischen Glauben und ein positives Verhältnis zur Kirche zu vermitteln.

Seit 1979 Mitglied des Kirchenvorstandes und dort seit 1986 bis heute stellvertretender Vorsitzender, setzte er sich uneigennützig für die Belange der Kirchengemeinde ein. Besonders lag ihm die Erhaltung der denkmalgeschützten Bausubstanz und die Historie am Herzen. Dabei verstand er es immer wieder, die Interessen aller vier Kirchen, die zur Pfarrgemeinde gehören, gleich gut zu vertreten. Sein Wissen und seine Ausgeglichenheit verschafften ihm selbstredend auch einen Platz im Pfarrgemeinderat.

Wen wundert es da noch, dass er mit zu den „Neugründern“ der zeitweise nicht mehr aktiven Kolpingfamilie Bad Münstereifel gehörte und seit 1982 deren Vorsitzender ist. Unter ihm blühte die Kolpingfamilie wieder auf und erfreut sich heute durch ihr umfangreiches und interessantes Bildungs- und Freizeitpro-gramm allgemeiner Anerkennung in Bad Münstereifel.

Ihm ist es zu verdanken, dass die fast vergessene „Pestwallfahrt

J. M. Ohlert erhielt den päpstlichen Orden

„pro ecclesia et pontifice“Joseph Matthias Ohlert – Mit Leib und Seele

Münstereifeler Kirche und Vaterstadt verbunden

Foto: M. Görgen

zum Michelsberg“, welche die Münstereifeler Bürger seit dem Mittelalter gelobt hatten, neu belebt wurde und nunmehr jähr-lich wieder stattfindet. Der Musik und dem Orgelspiel zugetan, vertritt er häufig den Organisten, wie auch das wöchentliche „Rosenkranzgebet“ von ihm als Vorbeter getragen wird.

Dass Münstereifels bekanntester Sohn, Dr. Friedrich Joseph Haass, nicht in Vergessenheit geraten ist, ist u.a. auch der An-regung und dem seit Jahrzehnten aufgebrachten Einsatz von J. M. Ohlert zu danken.

Wahrlich ein würdiger Träger dieses hohen päpstlichen Or-dens!

Gratulation auch vom Verein Alter Münstereifeler! M. Jonas

APOTHEKEN-MUSEUM BAD MÜNSTEREIFEL

Werther Straße 13-15, 53902 Bad Münstereifel, Telefon (02253) 7631Träger: Förderkreis für Denkmalpflege

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14.00 bis 17.00 Uhr, Samstag und Sonntag 11.00 bis 16.00 UhrErlebnisangebote: Führungen durch die alte Apotheke, auf Wunsch mit Ausgabe des Stephinsky-Magenbitters, einer Bad Münstereifeler Spezialität • Pillendrehen wie anno dazumal mit Brigitte Ruland, PTA • Museumsnachmittage für Kinder

Auskunft über die Aktivitäten des Apotheken-Museums erteilen wir Ihnen auch gerne telefonisch.Besuchen Sie uns im Internet unter: www.bad-muenstereifel.de

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Wir gratulieren

Zum 40-jährigen Priesterjubiläum

Pfarrer Wolfgang Kolzem (A1958), Neustadtstraße 6, 51379 Leverkusen-Opladen, Januar 2004

Pfarrer Heinz Krieger (A1958), Am Schillerplatz 12, 45883 Gelsenkirchen, Mai 2004

Zur Vermählung

Judith Linnow, geb. Engels (A1995) & Jens Linnow, Nord-straße 16, 53111 Bonn

Auf den Spuren der Jakobspilger

in Münstereifel

Ein Ereignis besonderer Art erfasste auch unsere Stadt. Denn am 27. März 2003 wurde durch den ersten Landesrat des Land-schaftsverbandes Rheinland, Herrn K. Bechtel, im Beisein von Bürgermeister A. Bädorf und vieler Anhänger der Jakobspilger-schaft eine Jakobsstele auf dem Kirchplatz aufgestellt und durch Herrn Pfarrer Reichenbach feierlich eingeweiht. Damit reagierte der LVR auf eine im Jahre 1987 in Santiago de Compostela ver-öffentlichte Deklaration, die Behörden, Institution und Bürger dazu aufgerufen hatte, die Jakobswege zu erforschen, zu pflegen und zu kennzeichnen. Einige Mitglieder der Jakobsbruderschaft, u.a. auch Joseph Matthias Ohlert waren es, die sich in unserem Bereich dieser Aufgabe widmeten und an der Wiederbelebung des historischen Jakobsweges mitarbeiteten.

Bekannt war, dass im späten Mittelalter Pilger aus ganz Europa auf verschiedenen Routen zum Grab des hl. Jakobus pilger-ten. So führte auch ein Weg über Köln nach Trier und durch Frankreich nach Galizien/Nordspanien. J. M. Ohlert gelang der Nachweis anhand des uralten Hospitalbuches der Stadt, dass im Jahre 1608/09 schon Jakobspilger im Hospital unserer Stadt untergebracht und „Jakobs broders im hospital mit den pocen gelegen waren“. Anhand der Eintragungen konnte auch nach-gewiesen werden, wie lange eine solche Wallfahrt nach Santiago de Compostela dauerte, denn am 22. April 1610 baten „dreien manßpersonen“, die auf Pilgerreise waren, um Aufnahme im Hospiz und am 20. September desselben Jahres machten „die-selb personen wiedrump“ Station im Münstereifeler Hospiz. Sie waren also 6 Monate unterwegs gewesen. Die im Mittel-alter begonnene Massenbewegung der Pilgerreisen allgemein fand ein abruptes Ende mit dem Ausbruch der Pest, die ganz Europa überzog. So schloss aus Angst vor dieser Krankheit auch die Stadt ihre Tore.

Symbolisch wurden die Tore nun wieder am 27.3.2003 geöff-net, und eine Pilgergruppe aus Leverkusen durch Bürgermeister Bädorf empfangen und von den Landsknechten W. Schmitz und B. Neunheuser in die Stadt geleitet.

Anschließend gelang es Frau Anette Heusch-Altenstein vom Kulturamt des Landschaftsverbandes Rheinland in Köln in ihrem Vortrag „Jakobswege im Rheinland“ einem großen Zuhörerkreis im historischen Rathaus des Stadt die historische Bedeutung der Jakobswege darzustellen. Wie beliebt auch heute noch die Pilgerreisen sind, lässt sich daran erkennen, dass auch aus unserer Stadt wieder Bürger diese beschwerliche Reise auf sich nehmen, z.B. W. Plum, J. Küppers, Becker und P. Burggraf (mit Fahrrad), und die Kolpingfamilie im diesjährigen Programm eine Teilstrecke des Jakobsweges zum Erleben im Angebot hat. Selbstverständlich hält auch Münstereifel wieder eine Unterkunft für Jakobspilger bereit, nämlich im „St. Josefshaus“, der Kath. Kirchengemeinde St. Chrysanthus und Daria, Alte Gasse.

Pilgern – das ist doch nur etwas für ältere und religiöse Men-schen. Dies ist ein Vorurteil. Statistiken belegen, dass heute die Gruppe der jungen Leute zwischen 21 und 35 die stärkste

Pilgergruppe darstellt. Ebenfalls überraschend: Die Pilger nut-zen die Wallfahrt nach Santiago de Compostela keineswegs nur als Selbsterfahrungstrip. Vielmehr gibt die Mehrzahl der Pilger ausschließlich religiöse Gründe an. So ist kein Wunder, dass Santiago de Compostela neben Rom und Jerusalem zu den be-deutendsten Pilgerstätten der Welt zählt. Martin Jonas

Neue Anschriften Emil & Judith Zimmers, Birkenhainer Ring 29a,

14979 Großbeeren

A1972 Gerhard & Catherine Arnhold, 16, pac de Béarn, F 92210 Saint Cloud

A1983 Jürgen Rech, Flurweg 21, 53902 Bad Münstereifel

A1984 Dr. Cimin Halabian, Mainzer Straße 56, 50678 KölnPraxis: Seb.-Kneipp-Promenade, 53902 Bad Müns-tereifel

A1986 Johannes Müller, Pariser Straße 33, 53113 Bonn

A1994 Ellen Könsgen, geb. Tamm, Espenweg 41, 53127 Bonn

Astrid Bruns, geb. Müller, Rochusstraße 315, 53123 Bonn

A1997 Martin Flohr, Iversheimer Straße 35, 53902 Bad Münstereifel

A1999 Susanne Jansen, Melatengürtel 23, 50933 Köln

Rebecca Zimmers, Hermann-von-Vikari-Straße 39, 78464 Konstanz

Unsere TotenJohannes Hermanns (A1951), Orthstraße 1, 52072 Aachen, † 23.1.2004

Fritz Abelein (A1950), Königstraße 19, 52064 Aachen,† 4.3.2004

R. i. P.

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Bemerkenswertes aus Bad Münstereifel1. September 2003 bis 31. Januar 2004

Zusammengestellt von J. M. Ohlert

Kommunalpolitik

Am 11./12. Oktober 2003 vermeldete der Kölner Stadt Anzei-ger (KStA), dass südwestlich von Arloff ein 15 ha großes Areal als Standort für ein neues Gewerbegebiet „angepackt“ werde, da die Stadt dringend Industrieflächen in zentraler Lage brauche (KStA 2003/236).

Laut Kölnischer Rundschau (KR) vom 11. Oktober 2003 wur-de für Münstereifel das „Haushaltssicherungskonzept“ abge-segnet. Bis 2006 werde man den Haushaltsausgleich schaffen (KR 2003/236).

Am 16. Oktober 2003 vermerkte der KStA, dass Achim Bä-dorf bei den Kommunalwahlen nicht mehr für das Amt des Bürgermeisters zur Verfügung stehe. Der 44-jährige Jurist, von 1992 bis 1996 Stadtdirektor, danach hauptamtlicher Bürger-meister, wird aus gesundheitlichen (schwerer Verkehrsunfall 2002), familiären und parteiinternen Gründen nicht mehr kan-didieren. Letztere hatten schon vor dieser Bekanntmachung die „neuformierte Regenbogenliste aus SPD, FDP, UWV und Grünen ,Morgenluft wittern‘ lassen“ (KStA 2003/238, 240; KR 2003/241).

Nach dem plötzlichen Tod des CDU-Fraktionsvorsitzenden Heinz Mauel hatte der Vizebürgermeister Johannes Brühl aus Reckerscheid den Fraktionsvorsitz übernommen, was zu „Gra-benkämpfen“ in der Fraktion führte. In einem „Krisengipfel“ begrub man das Kriegsbeil: Brühl blieb Vizebürgermeister und Fraktionsvorsitzender (KR 2003/2424/245).

Am 29. Oktober präsentierten SPD, UWV und Grüne den 59-jährigen Wilfried Sturm (UWV) als Bürgermeisterkandi-daten. Er war von 1994 bis 2000 UWV-Ratsmitglied. Er soll nun „die CDU-Regentschaft wegfegen“ (KR 2004/251; KStA 2004/251). Ob sich die FDP dieser Koalition anschließt, steht noch nicht fest (Verfasser).

Nach dem Vorbild in Hümmel (Rheinland-Pfalz) will die FDP im Münstereifeler Stadtgebiet einen „Friedwald“ installieren lassen. Religiöse Gründe veranlassten die Ratsmehrheit, die Angelegenheit in den Bauausschuss als Fachausschuss für Friedhofsangelegenheiten zu verweisen (KR 2003/259; KStA 2003/270).

Bald nach der Verkündigung des Kandidaten Sturm für das Amt des Bürgermeisters präsentierte die CDU den 36-jährigen Alexander Büttner aus Korchenbroich als Bürgermeisterkan-didaten. Z.Zt. ist er Referent in der CDU-Landtagsfraktion in Düsseldorf (KR 2003/275, 289; Blickpunkt v. 7.12.03; Wochenspiegel v. 3.12.03).

Mit 195.000 Euro unterstützen das Land und die Europaunion den Umbau des Münstereifeler Bahnhofs. Durch die Bündelung von Förderprogrammen kam die Finanzierung zustande. Insge-samt kommen 279.000 Euro aus Landesmitteln für Denkmal-pflege und weitere 133.000 Euro aus Verkehrmitteln des Bundes und des Landes. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt knapp 1,2 Millionen Euro (KR 2003/292).

Die Bahn bot der Stadt das gesamte Bahnhofsgrundstück in Münstereifel (10.000 qm) und weitere Flächen in Arloff und Iversheim zum Kauf an. Dafür sind im Haushalt 2004 300.000 Euro vorgesehen (KStA).

In der Ratssitzung vom 27. Dezember wurde einstimmig beschlossen, auf dem Münstereifeler Friedhof nicht nur ein anonymes Gräberfeld für Erd- und Urnenbestattungen, son-dern auch eine Rasenfläche, auf der Grabplatten mit Namen der Verstorbenen sind, zu installieren (KStA 2003/300; KR 2003/294).

Am 16. Dezember 2003 bzw. am 17./18. Januar 2004 verkün-dete die Lokalpresse, drei CDU-Ratsmitglieder würden nicht mehr bei der nächsten Kommunalwahl kandidieren: Siegfried Berg, Wolfgang Germann und Josef Schmitz (KR 2004/13; KStA 2004/14).

„Etat der reinen Pflichtausgaben“ lautete die Schlagzeile über die Einbringung des Haushaltsplans 2004 durch den scheiden-den Bürgermeister. Nach dem Verwaltungsentwurf schließt der Haushalt 2004 mit einem Defizit von 2,8 Mio. Euro ab. Tenor der bürgermeisterlichen Ausführungen war, dass die Stadt die finanzielle Misere nicht selbst verschuldet habe, dass man im vergangenen Jahr ein Haushaltssicherungskonzept aufstellen musste, weil die Kommunen von Kreis, Land und Bund über Gebühr belastet wurden. Vor allem kritisierte der Bürgermeister die übermäßig hohe Kreisumlage. Der humorvolle Kämmerer Hans Orth hat in einer Karikatur (siehe dort) die Stadt als „Packesel“ des übergeordneten Behördenkarrens dargestellt, dem man ein Heubüschel (= Versprechen einer umfassenden Gemeindereform) unter die Nase hält (KStA 2004/24).

Auf Antrag der Ortsgruppe Bad Münstereifel im Eifelverein wurde der Erftbegleitweg von der Großen Bleiche zur Sittard-brücke nach dem früheren Präses Johannes Wirtz (1888-1914) benannt. Präses Wirtz war von 1890 bis 1900 auch Vorsitzen-der der Eifelvereinsortsgruppe. Dem Parkplatz nördlich des Konvikts den früheren Flurnamen „Auf der oberen Komm“ zu geben, konnte der Rat sich nicht durchringen (Gießkanne 2003/44).

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Bautätigkeit – Gewerbe

Sämtliche Gebäude der Friedrich-Haass-Hauptschule am Wind-heckenweg wurden zwischenzeitlich abgetragen. Es entstand eine große Freifläche, die nun parzelliert und von ihrem derzeitigen Besitzer zur Bebauung verkauft werden (Verfasser).

Wie bereits oben mitgeteilt, erstreckt sich neuerdings der Weihnachtsmarkt, der 2002 sehr zu wünschen übrig ließ, vom Vorplatz des Gymnasiums über den östlichen Teil des Marktes bis zum Platz unterhalb der Burg. Besondere Kostbarkeiten wurden im Quadrum des St. Michael-Gymnasiums ausgestellt und angeboten. Federführend ist der Aktivkreis Einzelhandel und Gewerbe, der die Zahl der Fress- und Saufbuden begrenzte. Der Weihnachtsmarkt wurde ein voller Erfolg (KR 2003/205; Verfasser).

Die Steuerberaterkanzlei Marie-Luise Grömping-Waasem und Rainer Waasem hat einen Teil ihres Unternehmens am 9. November in das neue Gebäude an der Trierer Straße verlegt. Die Kanzlei beschäftigt z.Zt. 12 Angestellte (Wochenspiegel 2004/19).

Außer der Steuerberaterkanzlei, einer Zweigstelle der Kreis-sparkasse und mehreren Wohnungen beherbergt das Gebäude seit Anfang Dezember eine Apotheke, die sich „Apotheke am Orchheimer Tor“ nennt (Wochenspiegel 2003/49).

Teile der ehemaligen Hoeverschen Gerberei (Grubenhof/Lohmühle) wurden von dem bisherigen Besitzer an den Schö-nauer Bauunternehmer Schumacher verkauft. Dieser errichtete dort einen Baukörper, einen reinen Zweckbau, der das Wasser-tor der Erft, die „Untere Schoßpforte“ sehr beeinträchtigt. Der Neubau wurde mit Zustimmung des Landeskonservators errichtet! (Verfasser) – das Wohngebäude wird 21 Eigentums-wohnungen beherbergen (KR 2003/292).

Das „Stahlhammerwerk Erft“ in Arloff, 1950 von der Firma Ernst Diedrichs aus Remscheid als Zweigbetrieb gegründet, beschäftigt heute 270 Mitarbeiter. Auf dem 100.000 qm gro-ßen Betriebsgelände werden hochwertige Stahlprodukte für Windkraftanlagen, Schiffsgetriebe und Produktionsmaschinen hergestellt: „Clean Steal“! Der Jahresumsatz des Werkes liegt bei knapp 40 Millionen Euro. Die Produkte werden in alle Welt versandt (KStA 2004/18).

Schulen und Soziales

Beim Sommerspektakel des Roten Kreuzes im Jugendrotkreuz-haus in den Nöthener Tannen waren Ende August Jugendliche aus Belgien, Kroatien, Italien, Russland und der Türkei vereint (KStA 2003/203; KR 2003/204).

In 10 Jahren konnten für Piéla (Afrika) 712.000 Euro aus Spen-den gesammelt werden. Zur 10-Jahresfeier der Partnerschaft Piéla-Bad Münstereifel war eine vierköpfige Delagation für 14 Tage angereist. Abbé Pierre hatte vor 10 Jahren die Partner-schaft gemeinsam mit Werner Ohlerth aus Rupperath gegründet (KR 2003/278; KStA 2003/275).

Am 1. Dezember weihte der NRW-Justizminister Wolfgang Gerhards in der Fachhochschule für Rechtspflege im Schleidtal ein Ausbildungszentrum für Gerichtsvollzieher, Amtsanwälte, Justizwachtmeister und den mittleren Justizdienst ein. Zur Zeit studieren an der Fachhochschule für Rechtspflege und Strafvoll-

zug Studenten aus 10 Bundesländern für das „Management in Gefängnissen“. Drei Jahre lang werden die Studierenden, die zuvor in einem strengen Auswahlverfahren sorgfältig ausgewählt werden, auf eine leitende Tätigkeit innerhalb einer Justizvoll-zugsanstalt vorbereitet: „Wer im gehobenen Dienst hinter Gittern arbeiten will, sollte in Bad Münstereifel studieren!“ (KStA 2003/293; KR 2003/280).

„Die Bewohner sollen sich richtig wohlfühlen!“ Im vergangenen Jahr wurde im Seniorenzentrum „Otterbach“ – früher „Solida-ris“ – für die erweiterte Pflegestation 1,8 Mill. Euro investiert. Nach einem Jahr Bauzeit wurde der dreigeschossige Neubau am 23. Dezember 2003 eingeweiht. Er bietet auf eine Gesamtfläche von 1.500 qm Platz für 27 Einzelzimmer und neun Doppel-zimmer. Die Zahl der Pflegebetten stieg von bisher 45 auf 83. Bauherr ist die Real-Investitions-AG (Riag) aus Bad Honnef, die seit 2001 Eigentümerin des Seniorenzentrums ist (KStA 2004/7; 2004/20).

Akademieleiter Dr. Helmut Mörchen von der Kurt-Schuma-cher-Akademie der Friedrich-Ebert-Stiftung ist von der Zahl der Veranstaltungen mit modernen Autoren, darunter Heinz Küpper, erfreut und belastet zugleich (KStA 2001/15).

Anlässlich des 150. Todestages von Dr. Friedrich Joseph Haass hat die nach ihm benannte Hauptschule in einer Projektwoche eine Festschrift von beachtlichem Niveau veröffentlicht. Hierzu schrieb Bundespräsident Rau das Geleitwort. Sie wurde an-lässlich der Eröffnung der Ausstellung „Deutsch-Russische Begegnung im Zeitalter der Aufklärung“ im Treppenhaus des Schulzentrums (ehem. Erzb. Konvikt) präsentiert (KStA 2003/258/262; KR 2004/261).

Vereine, Organisationen

Beim Bad Münstereifeler Halbmarathon am 13. September 2003 zogen acht Sportvereine aus dem Stadtgebiet „an einem Strang“. Die Veranstaltung, die eine große Zuschauerresonanz hatte, verzeichnete aber keinen neuen Teilnehmerrekord: 842 Sportler liefen bei bestem Wetter durch die Stadt (KStA 2003/215; KR 2003/214).

„Münstereifels Golfer sind gut in Schwung“, hieß es am 22. Ok-tober in der KR. Auf dem Golfplatz am Stockert bei Eschweiler nahmen fast 100 Teilnehmer am AKF-Cup teil. Der Münster-eifeler Golfclub strebt die Zahl von 450 Mitgliedern an. Das Golfgelände beträgt 70 ha mit 18 Löchern von unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad.

Natur – Kultur – Verwandtes

„Astropeiler zu verkaufen“, hieß es am 11. September in der Kölnischen Rundschau. Die Siegburger High-Tech-Firma Cream ware will das Technikdenkmal auf dem Stockert für 1,1 Mill. Euro verkaufen (KR 2003/211).

Am „Tag des offenen Denkmals“ (14.9.) wurde das Angebot des „Apothekenmuseums in der alten Schwanenapotheke“ durch den „Förderkreis Denkmalpflege“ um drei Räume erweitert. Darin befinden sich ein Kuriosenkabinett, wertvolle Bücher und ein Multimedia-Raum. Am gleichen Tag segnete Oberpfarrer Scherer das aus dem 16. Jahrhundert stammende alte Johan-

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niskreuz, das aus denkmalpflegerischen Gründen von seinem ursprünglichen Standort an der Johannistreppe (Johannisstra-ße) durch eine Kopie ersetzt, nun im Durchgang vom Markt in den Hof der Grundschule vor Witterungseinflüssen geschützt aufgestellt ist (KStA 2003/213), Verfasser.

Ein Team von vier Autoren gab im September einen vierspra-chigen Stadtführer heraus (KR 2004/216; Blickpunkt 21.9.03; KStA 2003/217).

Eine Reise in die jüngere Vergangenheit Münstereifels bietet ein Bildband mit 200 Fotos, den Harald Bongart und Helmut Cloot ebenfalls im September veröffentlicht haben (KR 2003/229; KStA 2003/229).

Höhepunkt der „Wallgraben-Konzerte“, die 2004 ihre 20. Saison begehen können, war die Aufführung des Bachschen Weihnachtsoratoriums am 12. Dezember in der ehemaligen Kirche des Konvikts. Die Leitung hatte der langjährige Bera-ter der Konzerte Helmut Müller-Brühl. Es sang der Siegener Bachchor, der vom Kölner Kammerorchester unterstützt wurde (KR 2003/230; KStA 2003/229).

Der „Decke Tönnes“, im vergangenen Jahr zweimal von Vandalen stark beschädigt, wurde von dem Münstereifeler Schreinermeister und Restaurator Bernhard Ohlert aufgemö-belt. Bald, nachdem die lebensgroße Lindenholzstatue wieder an Ort und stelle aufgestellt war, kam es zu einem Brand in der Kapelle, der durch Überhitzung verursacht worden war. Nun muss „Tönnes“ erneut gereinigt werden und durch eine hitzbeständige Glasscheibe gesichert werden (KStA 2003/248, 2004/17; KR 2004/16).

Eine Broschüre über das ehemalige Führerhauptquartier „Fel-sennest“ auf dem Eselsberg bei Rodert hat der Heimatforscher Josef Kündchen mit viel Fleiß zusammengetragen (KR 2003/254).

„Ende einer Jahrzehnte alten Tradition“ hieß es am 26. No-vember in der Presse: Robert Esser (A1944) hat im Alter von 79 Jahren die bundesweit bekannte Handweberei und das Webe-reimuseum geschlossen, da er keinen Nachfolger gefunden hat. Die Schließung ist ein schwerer Verlust für das kulturelle Leben der Stadt. Die Exponate des Museums sollen als Stiftung der Stadt überlassen werden. Möglicherweise bleiben sie in Ruppe-rath oder werden in geeigneten Räumen in der Kernstadt gezeigt werden (KR 2003/285; KStA 2003/289).

Anlässlich des 150. Todestages kam die oben bereits genannte Wanderausstellung in das Treppenhaus des Schulzentrums an der Trierer Straße. Initiator war der frühere Stadtdirektor Armin Ahrendt, der Vorsitzende der Münstereifeler Haassgesellschaft. Die Eröffnungsrede hielt am 7. November der Gründer der Hilfsorganisation „Cap Anamur“, Rupert Neudeck (KR 2003/261; KStA 2003/262).

Weitere Veranstaltungen anlässlich des 150. Todestages von Friedrich Haass fanden am Samstag, dem 15. November statt: um 10 Uhr zelebrierte Herr Weibischof Friedhelm Hofmann/Köln in der Stiftskirche ein Hochamt; um 15 Uhr fand eine Festveranstaltung im Rathaus statt, bei der u.a. der WDR-In-tendant Fritz Pleitgen und Frau Professor Dr. Ingrid Kästner vom mediengeschichtlichen Institut der Universität Leipzig das Wort ergriffen (KStA 2003/267; Wochenspiegel 2003/47; KR 2003/267).

Am 18. Dzember 2003 stellten der VAMÜ und die Stadt Bad

Münstereifel in einer weiteren Feierstunde eine Festschrift zum 150. Todestages des Friedrich-Joseph Haass im Rathaus vor. Die Batikerin Ursula Schiller-Heeger und der Bildhauer Herbert Halfmann erläuterten ihre Kunstwerke bezüglich Fr.-Jos. Haass (KStA 2003/298).

„Ein Forstamt für alle Gemeinden“ befindet sich „noch“ im ehemaligen Stiftsherrenhaus auf „Bücklers Berg“, in dem viele Jahre der verstorbene Studienrat Dr. Adolf Hombitzer gewohnt hat. Das staatliche Forstamt ist für 40.000 ha Waldflächen, dar-unter auch den „Gymnasialwald“, zuständig. Diese Behörde soll nach Nettersheim verlagert werden. Dort muss jedoch noch ein Neubau dafür errichtet werden. Vor den Landtagswahlen wird es wohl nicht zu der Verlagerung kommen, zumal der Mietvertrag noch bis 2005 läuft! (KR 2004/6; KStA 2004/6).

In Münstereifel ist man sehr daran interessiert, diese Behörde in der Stadt zu behalten (Verfasser).

Kirchliches Leben

Am Sonntag, dem 23. November, feierte Oberschulrat a.D. Dr. Ulrich Günzel (im Bild links) seinen 25.Weihetag als Diakon. In einem feierlichen Hochamt in der Jesuitenkirche, bei dem er als Diakon wirkte, gedachte die Pfarrgemeinde St. Chrysanthus und Daria der Weihe. Dr. Günzel war, bevor er als Oberschulrat in das Generalvikariat berufen wurde, viele Jahre im Schuldienst am Münstereifeler St. Angela-Gymnasium tätig. Der Pfarrei steht er auch nach seiner Pensionierung als Katechet und Refe-rent zur Verfügung (KR 2003/276).

Vor 100 Jahren wurde die Pfarrkirche St. Margarete in Eschwei-ler und vor 90 Jahren die Pfarrkirche St. Thomas unter großer Beteiligung der Pfarrgemeinden erbaut.

Persönliches

Am 6. September 2003 heirateten in der Stiftskirche Ruth Schlösser und Benny Schnicke. Herzlichen Glückwunsch!

Am 16. November 2003 vollendete der in Münstereifel in Ruhestand lebende Münsteraner Pfarrer Ingbert Backes sein 70. Lebensjahr. Pfarrer Backes war von 1982 bis 1987 Kaplan an St. Chrysanthus und Daria.

Am 23. Dezember rettete eine Zwölfjährige sich selbst und drei weitere Kinder aus einem brennenden Zimmer ihres Elternhau-ses in Münstereifel-Wald. Das Feuer war durch einen implodie-renden Fernseher entstanden (KStA 2003/24./25.12.).

Albert Honings (A1955), Probst an St. Gangolf in Heinsberg und Aachener Ehrendomherr, freut sich, dass „der Selfkantdom“

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wieder eine Turmspitze von 15 m Höhe erhalten hat (Aachener Kirchenzeitung 03/31).

„Op Kölsch tut`s weniger weh“!, äußerte Pfarrer Wolfgang Kolzem (A1958) anlässlich seines 40. Priesterjubiläums am 31. Januar 2004, wenn er die „Hillige Mess op Kölsch“ feiert.

Links: Propst Albert Honings mit einer Kirchenzeitung von 1950, die auch in der neuen Turmspitze aufbewahrt wird.

Verstorben sind:Am 2.9.2003: Walram Schmitz im Alter von 89 Jahren. Herr Schmitz leitete viele Jahre das Heimatmuseum.

Am 3.9.2003: Paul von Schnitzler (A1948) im Alter von 75 Jahren. Herr von Schnitzler war Besitzer des Gutes Giersberg und Mitglied des VAMÜ.

Am 28.10.2003: Anna Gerlach, geb. Breuer, im Alter von 88 Jahren. Sie war Witwe des Bürgermeisters Heinz Gerlach.

Am 20.11.2003: Gertrud Lethert, geb. Bentlage, im Alter von 75 Jahren. Sie war Witwe des Bäcker- und Konditormeisters Hans Lethert.

Am 27.12.2003: Hilde Witten, geb. Hug, Witwe des verstorbe-nen Hoteliers und Gastwirts Paul Witten.

Am 18.01.2004: Peter Feuser aus Kalkar, langjähriger Ord-nungshüter der städtischen Anlagen.

R. i. P.

Pfarrer Wolfgang Kolzem mit dem Kelch, den er vor 40 Jahren zur Primiz bekam.

„Da kann ich manches deutlicher sagen als auf Hochdeutsch.“ Wolfgang Kolzem ist als Pfarrer im Pfarrverband Obladen tätig (Kölner Kirchenzeitung 2004/5).

Johannes Hermanns † (AO1951)

Am 23. Januar 2004 starb Johannes Hermanns. Er gehörte zu den besonders treuen Mitgliedern unseres Vereins. Wenn es seine Zeit zuließ, besuchte er jedes Jahrestreffen.

In Porselen war Johannes Hermanns am 1. November 1929 ge-boren worden. In seiner Jugend konnte er noch die Einfachheit und Überschaubarkeit des dörflichen Lebens erfahren, von dem er später immer wieder mit großer Freude berichtete. Die Reli-giosität, Aufrichtigkeit und Bescheidenheit seines Elternhauses hinterließen in seinem Leben tiefe Spuren. In Porselen besuchte er die Grundschule und später bis zum Kriegsende das Gymna-sium in Heinsberg. Früh erschloss er sich die Welt durch eifriges Lesen. Dazu diente ihm die Bibliothek seines Onkel Pastors, den er in den Ferien regelmäßig besuchte. Noch kürzlich schwärmte er davon, wie er so die homerischen Helden kennengelernt habe und Marc Twains Huckleberry Finn und Tom Sawyer. Die Liebe zur Literatur begleitete sein ganzes Leben. Er war orientiert über die wichtigen Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt und zeig-te sich deshalb immer als ein kenntnisreicher Gesprächspartner. Seine besondere Verehrung galt Heinrich Heine und Theodor Fontane. Er war ein intimer Kenner ihrer Werke. Wenn man ihn in den letzten Jahren besuchte, traf man ihn immer wieder bei der Lektüre dieser seiner Lieblingsschriftsteller.

Auffällig war, wie er in seiner Schülerzeit stundenlang in einem Lexikon lesen konnte und den Inhalt keines Artikels mehr vergaß, mit dem er sich beschäftigt hatte. So verfügte er über ein unendliches Faktenwissen, mit dem er in einem Gespräch überraschen und beeindrucken konnte.

Nach Münstereifel kam er nach dem Krieg 1946. An die Schü-

lerjahre im Konvikt und am St. Michael-Gymnasium erinnerte er sich besonders gerne. Sein Gedächtnis barg unzählige Ge-schichten aus dieser Zeit, die er mit seinem bewundernswer-ten Erzähltalent immer wieder neu gestalten konnte. Sie waren ganz authentisch und bekamen ein besonderes Kolorit, wenn er sie im Dialekt seines Heimat-dorfes vortrug. In diese seine Münstereifeler Zeit reichen viele Freundschaften zurück, die er bis zu seinem Lebensende pflegte.

Nach seinem Abitur 1951 studierte Johannes Hermanns in Köln und Berlin Germanistik, Geschichte und Publizistik und hatte dabei nur ein Ziel: nicht Lehrer zu werden. So war es fast zwangsläufig, dass ihn seine Fähigkeiten zum Journalismus führten.

1956 fand er eine Anstellung in einer Frankfurter Werbeagentur, merkte aber sehr schnell, dass dieses Metier ihn nicht ausfüllte. Lange Zeit war er danach freier Journalist. Man konnte seine Beiträge im Rundfunk hören und in den Printmedien lesen. In den 60er Jahren arbeitete er für das Deutsche Industrieinstitut. Bekannt wurden damals seine Portraits angesehener Persönlich-keiten aus Politik und Wirtschaft.

1972 wurde er Pressesprecher des Bischöflichen Hilfswerkes „Misereor“. Diese Aufgabe nun veränderte und erfüllte sein Leben. Sein hochsensibles Gerechtigkeitsempfinden, seine bedingungslose Achtung vor dem Leben, seine Fähigkeit zum Mitleiden mit allen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen,

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prädestinierten ihn dafür. Weite Reisen in alle Kontinente ließen ihn das Elend der Welt in allen Facetten erleben und machten ihn bekannt mit einflussreichen Persönlichkeiten, die im Zusam-menhang mit dieser Problematik Bedeutung hatten oder noch haben. Seine Bescheidenheit und Natürlichkeit öffneten ihm die Tore für viele Begegnungen. So sprach er nicht nur mit den Kardinälen Evaristo Arns, Aloisio Lorscheider und dem Fran-zikaner Leonardo Boff, sondern auch mit Mutter Theresa und Winnie Mandela. Einige Bischöfe Südamerikas wurden seine persönlichen Freunde, die bei ihren Besuchen in Deutschland auch in seinem Haus in Aachen-Laurensberg zu Gast waren. Für die „Theologie der Befreiung“ bekam man, wenn sie von Johannes Hermanns erklärte wurde, großes Verständnis. Ei-nen Niederschlag fanden diese Erfahrungen in seinem Buch „Ich habe den Schrei meines Volkes gehört, Unruhestifter im Namen Gottes“, das 1988 veröffentlicht wurde. Er berichtet darin anschaulich und einfühlsam u.a. von seinen Besuchen bei den Pygmäen in Kamerun, den Ziegelbrennern auf Sumatra, den Papuas in Neuguinea und den Fischern von Tschittagong in Bangladesch. Die nüchterne Darstellung des Elends und der selbstlosen Menschen, die als „Unruhestifter im Namen Gottes“ sich vor Ort um die Benachteiligten und Entrechteten kümmern, sind auch immer Aufruf zur Änderung der gegebenen Verhält-nisse. In seiner mehr als 20-jährigen Arbeit bei „Misereor“ hat er dieses Bischöfliche Hilfswerk bekannt gemacht und seinen Aufgabenbereich mitgestaltet. 1995 wurde er für seine Verdiens-te von der Deutschen Bischofskonferenz mit dem Katholischen Journalistenpreis ausgezeichnet.

Das Ausscheiden aus dem Berufsleben bedeutete für ihn nicht Ruhestand. Er schrieb weiter Beiträge für den WDR und den Deutschlandfunk und veröffentlichte Aufsätze zu den Proble-men der Dritten Welt im „Rheinischen Merkur“. Seit mehr als einem Jahr musste er jedoch auf diese Tätigkeit verzichten, die er mit so großer Hingabe betrieb, weil seine Krankheit sie nicht mehr zuließ.

Wie bei einer Würdigung von Johannes Hermanns nicht der Name seines Heimatdorfes Porselen vergessen werden darf, so auch nicht das Wort „Familie“. Johannes Hermanns war ein Familienmensch. Wer ihn näher kennenlernte, kannte bald, wenn auch nur durch Erzählungen, seine Eltern und seine Ge-schwister. Auch die Familienmitglieder seiner Freunde schloss er in sein Herz, und er erkundigte sich immer nach ihnen. Erst recht galt natürlich seine Liebe und Fürsorge seiner Frau, seinen beiden Söhnen und Schwiegertöchtern und zuletzt noch seiner Enkelin.

Eine schöne Erinnerung an Johannes Hermanns finden wir in Heinz Küppers Roman „Der Zaungast“. In der Romanfigur „Hermann Josef“ erkennen wir Johannes Hermanns, mit dem der Autor befreundet war. Auch hier verkörpert er das, was er für viele von uns war: der gute Freund, der in allen Situationen zur Stelle ist, um zu helfen.

Johannes Hermanns gehört zu den angesehenen, bedeutenden Persönlichkeiten, die Mitglieder unseres Vereins waren.

Helmut Strahlen (AO1951)

Bad Münstereifel, hrsg. v. Harald Bongart/Helmut Cloot (= Archiv-bilder des SuttonVerlags), Erfurt 2003, 126 S., 17,90

Dieser Bildband enthält nach einem knappen Überblick über die Stadtgeschichte rd. 200 bisher meist unveröffentlichte Fotos aus der Zeit von 1880 bis 1980. Diese sind gut kommentiert und nennen oft sogar die Namen der abgebildeten Personen.

Zusammengestellt und geordnet wurden sie in acht Gruppen: Mau-ern, Türme, Kunstdenkmäler / Erholen, kneippen, kuren / Stadt der Schulen / Über die Dörfer / Alltags- und Vereinsleben / Weltliches und kirchliches Brauchtum / Münstereifeler Köpfe / Geschichte und Geschichten. Wie der Titel „Über die Dörfer“ bereits nahe legt, wurde auch die Umgebung der Stadt berücksichtigt.

Reizvoll sind die dokumentierten Zustände früherer Jahre, die zu Vergleichen einladen, z.B. das Alte Rathaus, das auf Abbruch verkauft wurde und nun mit zugemauerten Fenstern wenig einladend wirkt, für dessen Rückkauf und Wiederherstellung sich der Verein Alter Müns-tereifeler eingesetzt hat; das Heisterbacher Tor ohne Dachhaube, das Haus „Zur Krone“ an der Ecke Marktstr./Johannisstr., das 1966 der „Innenstadtsanierung“ weichen musste. Das ehemalige Elektrizitäts-werk ist nur einmal, und zwar in seiner späteren Verwendung als Stei-gerturm des Feuerwehrgerätehauses, zu sehen; auch von dem ehemals bedeutenden Ledergewerbe in Münstereifel finden sich kaum Spuren. Vermisst werden auch Fotos vom Judenfriedhof und vom Astropeiler

Bad Münstereifel. Ein Stadtrundgang /A Guided Visit/Une Visite guidée/Een stadswandeling, Texte von Harald Bongart, Jeannette Bünger, Helmut Cloot, Yvelise Langner, Fotos von Theo Broere, Köln [J.P. Bachem Verlag], Köln 2003, 128 S., 9,95

Dieser neue Stadtführer in Deutsch, Englisch, Französisch und Nieder-ländisch ist mit Liebe und Sachkunde gestaltet. Erfahrene Stadtführer besuchen mit uns 45 Stationen: Gebäude, Plätze, Straßen, Anlagen, Brücken und Brunnen sowie Denkmäler, die an große Persönlichkei-ten der Stadt erinnern – zweckmäßigerweise ist der Stifts- und der Jesuitenkirche jeweils ein Doppelkapitel (außen/innen) eingeräumt worden; außerdem fand neben dem Kirchplatz auch bereits die erst vor wenigen Monaten aufgestellte Jakobsstele Berücksichtigung.

Wen die Station 34 „Rote Telefonzelle“ überraschen sollte, der erfährt, dass es sich um ein Geschenk der englischen Partnerstadt handelt. Ferner erhält er Auskunft auch über die französische Partnerschaft und

Zwei neue Veröffentlichungen über Bad Münstereifel

Vorgestellt von Prof. Dr. Horst A.Wessel (O1966)

auf dem Stockert bei Eschweiler. Der Alte Münstereifeler macht viele überraschende Entdeckungen – sogar aus dem engeren Bereich von Schule und „Kasten“: ein Flugblatt zur Eröffnung des St. Michael-Gymnasiums, gegründet am 29. Sept. 1625 /Abiturientenkarten bzw. -bilder von 1914, 1926 und 1934 bzw. des ersten Abiturjahrganges von St. Angela (O1966)

Erinnerungen an die Schuldirektoren Katzfey und Guddorf, an die Lehrer G. Neuhaus (Basta), F. Lethert (Boss) und Dr. Becker (Kaka-du), an die Seelsorger Präses O. Keppeler, Rektor J. Jung, Kaplan K. Blasberg, Pfarrer J. Abrameit und Oberpfarrer Dr. E. Rothkranz, an die VAMÜ-Vorsitzenden Dr. H. Pomp und Dr. H. Pünder.Auch der Name Heinrich Imhorn, Fotograf und Friseur in der Orch-heimer Straße, dürfte bei manchem Vertreter der älteren Jahrgänge noch Erinnerungen wecken.

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Pröpste:

Heinrich Stesteboeswurde 1526 vom Abt in Prüm zum Propst präsentiert.1

Johann von Neuenwickenheimwurde am 13.07.15472 und am 15.11.15563 als Propst genannt.

Hermann Hardenrathwar 1622 Propst4.

Quirinus Palandtbewirbt sich im Mai 1622 um Propstei5.

Jacobus a Trossenburch/von Tressenberg/Tressenburgwar 1652, 1660 und 1670-71 Kellner6, am 05.08.1663 Kanoniker7, am 01.09.1670 canonicus et rector molarum8 und 1686 Propst9.

Heinrich? Königshovenaus Köln war Kanoniker im Stift Kaiserswerth und wurde am 19.12.1705 in Köln zum Priester geweiht10, war von 1709-23 Propst11. Am 17.12.1712 als Propst in ME resigniert er auf sein Kanonikat in

Kaiserwerth zugunsten seines Bruders Gerhard12.

Nicolaus Micherauxex Ensival/Belgien wurde 1703 zum Bacalarius art. in Trier promo-viert13, war Kanoniker an St. Andreas in Worms und von 1746-52 Propst in ME14.

Franz Xaver Anton de Schebenwar Suffragan?, Kanoniker in Worms und am 26.02.1766 Propst in ME15. Er starb am 19.11. 1779.

Dekane:

Andreas Noetenwar 1584 Decanus electus16. Er starb am 18.08.1585.

Hubertus Lommersumwar 158517, am 12.10.159418, 05.12.159719 Dekan. Er starb am 20.05.1606.

Das Stift Chrysanthus und Daria in Münstereifelvon Karl Heinrich Theisen

Personallisten im Anschluss an Löhr, Wolfgang, Geschichte des Kanonikerstiftes Münstereifel

Von den Anfängen der Kirche bis zum Jahre 1550

(Diss. Bonn), Euskirchen 1969

über den schräg gegenüber der Telefonzelle sich befindenden Zieveler Hof – in dem 1716 eine Mädchenschule eingerichtet wurde.

Alle Stationen liegen innerhalb der Mauern; Ziele in der näheren und weiteren Umgebung – bis hin nach Steinfeld – werden in einem Anhang vorgestellt. Serviceseiten verweisen auf Verwaltung, Gastro-

Mitteilungen des SchatzmeistersDer Beitrag des VAMÜ beträgt 12,00 im Jahr, für Studenten und Auszubildende 5,00 .

Beiträge und Spenden können bei der Steuer geltend gemacht werden. Falls Sie eine Bescheinigung wünschen, vermerken Sie dies bitte auf Ihrer Überweisung oder Einzugsermächtigung. Bei Einzahlungen von mindestens 20,00 erfolgt die Zusendung unaufgefordert im Laufe des Jahres. Denken Sie bitte daran, falls Sie eine Einzugsermächtigung erteilt haben, mir etwaige Änderungen Ihrer Bankverbindung (Kon-to-Nr. oder Bankleitzahl) mitzuteilen. Dies ist formlos per Postkarte oder telefonisch möglich. Außerdem finden Sie auf der letzten Seite des Nachrichtenblattes einen Vordruck für Kontoänderungen. Es ist sehr ärgerlich, dass wir jedes Jahr hohe Summen für nicht einge-löste Einzugsermächtigungen zahlen müssen. Jede nicht einlösbare Einzugsermächtigung belastet uns zusätzlich mit 4,00 bis 5,00 Euro Bearbeitungsgebühr.

Falls Sie Ihren Beitrag für 2003 noch nicht überwiesen haben, finden sie einen Überweisungsträger und ein Formular für eine Einzugser-mächtigung in diesem Heft. Ebenfalls werden alle benachrichtigt, de-ren Einzugsermächtigung nicht eingelöst werden konnte. Informieren Sie mich, wenn Sie Ihre Ausbildung oder Ihr Studium beendet haben, da sich dann der Beitrag auf 12,00 erhöht.

Hans Günter SchmitzSperlingsweg 1, 53902 Bad Münstereifel, Telefon (02253) 4752

SpendenaufrufDen Vorschlag der Mitgliederversammlung beim Jahrestreffen 1991 in Bad Münstereifel zu einer Spendenaktion hat der Vor-stand am 20. Dezember auf seiner Sitzung einhellig begrüßt. Der Vorstand ruft daher alle Mitglieder zu einer Spende (von 50,00 oder auch mehr) auf, um über die ideelle Unterstützung der beiden Gymnasien in Bad Münstereifel hinaus auch größere finanzielle Hilfestellungen geben zu können.

Die von uns besuchten Schulen – St. Angela- oder St. Michael-Gymnasium – sind auf solche Zuwendungen immer stärker angewiesen, um ihre erzieherischen, bildungsvermittelnden und sozialen Aufgaben bei stets knapper bemessenen Etats erfüllen zu können.

Gemäß unserer Vereinssatzung zählt diese Unterstützung-zung den unverzichtbaren Anliegen des VAMÜ. Auch mit dem zwischenzeitlich auf 12,00 angehobenen Jahresbei-trag sind solche zusätzlichen Ausgaben nicht mehr finan-zierbar. Im Namen der Mitgliederversammlung und des Vorstandes rufe ich Sie daher zu dieser Spendenaktion auf. Die Kontonummern unseres Vereins sind: Kreissparkasse Bad Münstereifel Nr. 1301647 (BLZ 38250110) und Postbank Köln Nr. 1184 25-507 (BLZ 370 100 50).

Unser Verein ist gemeinnützig und wird jedem Spender eine persönliche Spendenquittung zusenden.

Horst A. Wessel (1. Vorsitzender des VAMÜ)

nomie und Veranstaltungen. Die Umschlagseiten bieten den Stadtplan mit den vorgeschlagenen und vorgestellten Stationen (vorne) und den Zielen in der Umgebung der Stadt (hinten).

Eine praktische und hinsichtlich Texten und Abbildungen herausra-gende kleine Veröffentlichung.

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Georg Lommersumwar Lizentiatiuris und wurde am 20.05.1599 als Dekan genannt20.

Hilger Gartzweilerwar 1570-72 und 1599 Kellner21, am 07.06.1599 Rektor der Kir-chenfabrik22, wurde 1606 Dekan23, war am 12.10.1607 Dekan24 und starb 1616.

Jacob Reinfeldwar 1620 Dekan25.

? von Beeckwar 1625 Dekan26.

Huprecht von Casterwar am 01.03.162627 und am 04.09.1634 Dechant28.

Antonius Gleen/Glehenwar 1626 Kanoniker29, am 02.07.163930 und am 17.06.164031 Dekan.

Heinrich Rumpelt/Rompelwar am 27.06.1668 Dekan in ME und tauscht Benefizium mit Ni-kolaus Mercier Kanoniker St. Andreas Köln32, war am 01.09.1670 Dekan33.

Engelbert Crapolwurde am 07.06.1664 zum Subdiakon auf sein Kanonikat in ME geweiht, war am 15.06.1677 Dekan und Pfarrer in ME und starb am 21.02.168634.

Carolus Brewerwurde am 10.06.1661 zum Priester geweiht, war am 28.06.1669 Ka-noniker in ME und Pfarrer in Eschweiler, wurde am 21.02.1686 zum Dekan gewählt nach + Engelbert Crapol, war am 05.05.169435 und am 01.09.169436 Dekan. Er starb am 28.09.171137.

Adrian Reiner Löper wurde am 19.09.1699 zum Subdiakon auf sein Kanonikat in ME, am 06.09.1711 zum Priester geweiht. Am 28.09.1711 wurde er be-stätigt als Dekan nach Carl Brewer. 1718 war er Kellner? Er starb am 16.02.172638

Joseph Anton Aldenkirchenwurde am 01.09.1687 in ME geboren; seine Eltern waren Dr. jur. Hermann, kurfürstlicher Amtsverwalter, und Anna Catharina von Coels. Am 09.09.1712 erhielt er die Tonsur, am 23.09.1712 die niederen Weihen, am 17.12.1712 die Subdiakonats- und am 11.03.1713 die Priesterweihe. Am 30.11.1716 hatte er das Kanoni-kat in ME, am 26.05.1726 leistete er den Eid als Dekan. Er starb am 27.05.174839.

Johann Josef Calenbergwurde am 11.12.1674 in ME geboren; seine Eltern waren Bürger-meister Reiner und Anna Overkamp. Am 10.04.1700 wurde er zum Subdiakon, am 26.03.1701 zum Priester geweiht. 1711 Kellner, 1712 Scholaster, 1716-17 Kellner40. Am 24.07.1724 stiftet er Vikariat SS. Martin und Joseph und wird 1. Vikar und tauschte am 08.08.1724 die Vikarie gegen Kanonikat mit Martin Schnehagen41, 1729 war er Sekretär des Kapitels 42, 1736 Scholaster43 und wurde am 01.06.1748 zum Dekan in ME gewählt nach + Joseph Anton Aldenkirchen. Er starb am 17.12.175044.

P. H. Edmund Schenkartz wurde am 18.11.1718 in Düsseldorf geboren. Am 25.02.1741 wurde er zum Subdiakon auf das Kanonikat in ME durch + von Carl Franz Chrysantus Buininck präsentiert vom König von Preußen und am 29.06.1742 zum Priester geweiht. Am 24.09.1746 war er Vikar des Altares des leidenden Christus und BMV dol. im Stift in Düsseldorf45, am 27.05.1748 Kanoniker46, wurde am 08.01.1751 zum Dekan ge-wählt nach + Johann Joseph Calenberg gegen kaiserlichen Prezisten

van Rickel, war am 29.03.1774 Dekan und Pastor47, 1792 Dekan48. Er starb am 06.03.179549.

Jacob Carl Anton Franz von Coelswurde am 03.10.1744 in Stahlhütte Pfarrei Üxheim? geboren. Sei-ne Eltern waren Carl Anton und Anna Catharina Hausmann. Am 22.02.1766 zum Subdiakon ad vicariam auf der Burg Aremberg nach + Joh. Hubert von Coels geweiht, bereits am 24.04.1763 investiert. Am 18.06.1766 tauschte er den Titel mit dem Kanonikat J. A. Schweisthal in ME. Am 31.12.1768 wurde er zum Priester in Köln geweiht; am 02.03.1792 war er Scholaster50. Er wurde am 23.08.1795 zum Dekan gewählt und als Pfarrer in ME bestätigt nach + von P. H. E. Schenkartz. 1803 war die Aufhebung des Stiftes51. Am 26.8.1819 starb er52.

Scholaster:

Hugo a Buchelwar am 07.06.1599 Scholaster53.

? Eschwar 1614 Scholaster54.

? Hillesheimwar 1643 Scholaster55.

? Broilmannwar 1643 Scholaster56.

Sigbert von Friemersdorf genannt von Pützfeldwurde in Kesslingen geboren, war 1634 Pfarrer in Esch, 1638 Kellner57, 1643 Scholaster58, 1644-67 Pfarrer in Kirspenich und resignierte am 14.10.1667 Scholaster ME als Pastor in Kirspenich59.

Willibrordus Hörstgenwar 1665 Kellner60, 1665?61, am 24. 07. 169162, am 05.05.169463, am 01.09.1694 Scholaster64.

Johann Fahnwar am 05.05.1694 Sekretär des Kapitels65, 1700 Scholaster?66 und von 1700-29 Sekretär67.

Johann Joseph Wery/Wirichwurde in ME geboren; seine Eltern waren Schöffe Johann und Anna Magdalena Overkamps. Am 18.04.1699 wurde er zum Subdiakon und am 19.12.1699 zum Priester geweiht. Von 1702-19 wurde er als Scholaster, 1708 als Kellner68 und am 23.12.1718 als Kanoniker in ME genannt69.

Johann Josef CalenbergSiehe Dekane.

Johann oder Jacob Anton Schweisdhalwurde im November 1681 in ME geboren. Am 11.03.1712 wurde er zum Subdiakon auf das Kanonikat in ME und am 18.09.1721 zum Priester geweiht. 172670, am 27.05.1748 als Scholaster genannt71. Am 18.06.1766 tauschte er das Kanonikat mit dem Benefizium BMV auf Burg Aremberg des Jacob Carl Anton Franz von Coels. Er starb am 02.05.177872.

Johann Joseph Zündorf wurde am 05.01.1705 in Köln geboren und bereits am 06.04.1715 als Kanoniker genannt. Am 28.08.1729 wurde er zum Subdiakon auf sein Kanonikat in ME und am 19.09.1733 zum Priester geweiht73. Am 27.05.1748 als Kanoniker und von 1750-58 als Scholaster ge-nannt74.

Johann Gottfried Alfred Hyacynth Weilerwurde am 12.08.1716 in Köln geboren; seine Eltern waren Schöffe des Erzbischöflichen Gerichtes Dr. Ludwig und Maria Brewers. Am 04.09.1736 wurde er zum Subdiakon auf das Kanonikat in ME durch

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Resignation des Christian Weiler nach päpstlicher Kollation geweiht. Nach Katzfey war er bereits 1738 Scholaster!? Am 08.09.1742 zum Priester geweiht war 1748-59 Sekretär des Kapitels75. Zum 19.05.1775 ist er als Scholaster nachgewiesen76. Er starb am 10.11.177777.

Jac. Carl Anton Franz von CoelsSiehe Dekane.

Kellner:

Johann Eschwilerwurde 1590 genannt.

Johann Caldenburgwar von 1597-9978 Kellner.

Arnold von Metternichwar 1590-92 und 1600 Kellner79. Von 1600-23 wurde er als Kanoniker und Personatist in Altenahr genannt. Er starb 1623.

Johann Palmersheim war von 1601-03 Kellner und wurde 1626 als Kanoniker genannt80.

Peter Reimbachwar 1604 Kellner und wurde 1626 als Kanoniker genannt81.

Caspar Hewer/Heuweruswar 1632 Kellner und wurde am 12.12.1634 als Kanoniker ge-nannt82.

Karl Jacob Hartzemwar 1641-43 Kellner und 1680 Kellner83.

Johann Gochwar 1648 Kellner84.

Albertus Therhardwurde am 02.02.1634 in Köln geboren, 1655 Kanoniker in Münste-reifel, 1658 zum Priester geweiht und verzichtete auf das Kanonikat. Am 23.09.1669 legte er Profeß in Prüm ab, war Kellner im Kloster Prüm und starb am 27.10.1680.

Johann Flantzen/Flanswar 1653 Kellner und wurde am 16.04.1663 als Kanoniker ge-nannt85.

Ignatz Binefeldwar 1654 und 1679-81 Kellner86.

? Schellwar 1655 Kellner87.

Johann Indenwar 1657 Kellner und wurde am 05.08.1663 als Kanoniker ge-nannt88.

? Seretzwar 1660 Kellner.

? Danielwar 1664 Kellner.

? Adenawerwar 1666 Kanoniker und 1668 Kellner89.

Wirich Aldenwar 1667 und 1675 Kellner90, wurde am 16.11.1677 als Kanoniker Vikar in Ahrweiler91, am 20.12.1709 nominierte er Johann Tils als Kanoniker im Turnus92.

Martin Behagenstammte aus St. Vith, erhielt am 19.04.1669 die niederen Weihen, war am 30.10.1679 Kanoniker in ME, 1685 Kellner und starb im April 170993.

Jacob Klockerstammte aus Aachen, war 1689 Kellner, wurde am 05.04.1695 auf sein Kanonikat zum Subdiakon geweiht, wurde am 24.04.1699 als Kanoniker genannt94. Er starb am 24.12.171495.

Johann Georg Alden war 1697 Kellner und am 24.04.1699 als Kanonker genannt96. Am 09.03.1748 verzichtete er auf Kanonikat97.

Christian Weilerwurde am 21.09.1697 auf sein Kanonikat zum Subdiakon geweiht, war 1699-1708 Kellner, wurde am 20.10.1710 Diakon und resignierte am 04.09.1736 auf Kanonikat zugunsten Johann Gottfried Weiler98.

Johann Chrysant Calenbergwurde im Dezember 1664 in ME geboren; seine Eltern waren Bür-germeister Reiner und Anna Overkamp. Am 18.04.1678 erhielt er die Tonsur, am 13.03.1688 die Subdiakonatsweihe auf das Vikariat S. Anton in Kessenich, 1688 die Diakonatsweihe. 1707 war er Kellner. Am 24.07.1724 stiftete er als Kanoniker mit Bruder Joh. Joseph die Vikarie SS. Joseph und Martin in ME99.

Jacob Langenwurde am 09.02.1690 in Köln geboren. Am 28.02.1711 wurde er auf sein Kanonikat zum Subdiakon geweiht, 1712 war er Kellner100. Die Diakonatsweihe erhielt er am 31.10.1728101.

Johann Adolf Tilsstammte aus Köln, wurde am 02.03.1708 zum Subdiakon auf sein Kanonikat in ME geweiht, war 1713-14 Kellner und erhielt am 12.03.1718 die Diakonatsweihe102.

Hubert Eschweilerwurde am 29.01.1689 in ME geboren; seine Eltern waren Johann Bernard und Maria Magdalena Tils. Am 24.09.1712 wurde er auf sein Kanonikat in ME nach Verzicht von Ignatz Binsfeld zum Subdiakon und am 01.04.1713 zum Priester geweiht103, 1714-15 war er Kellner. Er starb am 23.12.1741104.

Rembald Opladenwurde am 13.06.1689 in Köln geboren. Am 15.06.1715 wurde er auf das Kanonikat in ME durch + von Johann H. Wendelen, nominiert durch Kanoniker Jacob Klocker, geweiht.105. 1717 war er Kellner.

Conrad Engelbert Bollenrathwurde am 15.06.1692 in ME geboren. Am 15.06.1711 erhielt er die Tonsur, am 06.06.1716 das Kanonikat in ME, nominiert von Turnarius Chr. E. Hauptmann nach + Hermann Wilhelm von Hall. 1717-18 war er Kellner. Am 19.05.1731 empfing er die Priesterweihe106. 1736-37 war er Kellner, am 27.05.1748 als Kanoniker genannt.

Adrian Reiner LoeperSiehe Dekane.

? Hillenwar 1723-24 und 26 Kellner107.

Johann Joseph Bergrathwurde am 04.12.1689 in ME geboren; seine Eltern waren Johann Heinrich, Praetor in Arloff, und Anna Maria Brewer. Am 22.05.1723 erhielt er das Kanonikat in ME nach Resignation von F. M. Dederichs und wurde am 16.12.1723 zum Priester geweiht. 1726-27 war er Kell-ner, am 01.05.1734 Hofkaplan des Erzbischofs, Vikar des Benefizium Wüsthoven in Stieldorf, am 05.10.1741 resignierte er die Vikarie BMV Dolor. in Weingarten und am 03.11.1742 die Vikarie in Stieldorf108.

? Bönningwar 1728-29 Kellner109.

Johann Hermann Sebastian Windeckwurde am 15.01.1707 in Himmelgeist geboren. Am 18.12.1728 zum Subdiakon auf das Kanonikat in ME nach Verzicht des Johann

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Gottfried Tilman Kochs nach Kollatur von Kurpfalz geweiht. 1730-31 war er Kellner. Am 22.05.1735 erhielt er die Priesterweihe, am 27.05.1748 als Kanoniker genannt110. Er starb am 12.10.1771111.

Jacob Martin Hoenwurde am 17.07.1702 in Köln S. Laurenz geboren; seine Eltern waren Heinrich und Anna Maria von Neuß. Am 17. erhielt das Kanonikat in ME und wurde am 19.05.1731 auf das Kanonikat zum Subdiakon geweiht. 1734-35 war er Kellner. Am 23.04.1741 empfing er die Diakonatsweihe112. Am 27.05.1748 als Kanoniker genannt.

Johann Heinrich Henrix/Hendrichswurde am 11.11.1707 in Köln St. Aposteln geboren; seine Eltern waren Martin und Maria Agnes Spengeler. Am 15.03.1726 erhielt er die Tonsur, von 1742-43 war er Kellner und wurde am 27.05.1748 als Kanoniker genannt113. Er starb am 14.04.1774114.

Johann Peter Baumwurde am 15.10.1719 in Grimlinghausen geboren und am 23.12.1741 Kanoniker im Turnus nach + des Hubert Eschweiler nominiert115, war1744-45 Kellner und wurde am 27.05.1748 als Kanoniker ge-nannt116. Er starb am 17.12.1773117.

Jacob Kreutzbergwurde am 11.11.1696 in Dernau geboren; seine Eltern waren Johann und Anna Marners. Am 15.05.1715 erhielt er die Tonsur, am 30. 05. die Subdiakonats-, am 04.10.1722 die Priesterweihe, am 07.10.1723 war er Vikar in Mutscheid, am 10.10.1740 erhielt er das Kanonikat in ME, war 1747-48 Kellner, am 24.10.1777 tauschte er das Ka-nonikat mit dem Vikariat in Dernau des Jacob Koch. Er starb am 20.07.1786118

? Levinuswar nach Katzfey S. 187 im Jahre 1761 Kellner.

? Faberwar nach Katzfey S.187 im Jahre 1763 Kellner.

Wilhelm Schmitzwurde am 02.07.1736 in Bochum geboren; seine Eltern waren Michael und Helene Kirschkamp. Am 18.12.1762 wurde er zum Subdiakon, am 26.02.1763 zum Priester geweiht, am 05.05.1763 tauschte er sei-nen Titel mit dem Kanonikat des Peter Baum. 1770-71war er Kellner. Am 17.04.1787 tauschte er sein Kanonikat mit dem Titel des Michael Cürten. Er starb am 14.06.1787119.

Johann Theodor Jacob Faberwurde am 28.01.1758 in ME geboren; seine Eltern waren Johann Peter und Maria Magdalena Hamecher. Am 22.01.1777 erhielt er das Kanonikat nach Resignation von Theodor Henrichs, am 31.01.1779 wurde er zum Subdiakon, am 04.02.1781zum Priester geweiht120. 1785 war er Kellner und 1803 erlebte er die Aufhebung des Stiftes121.

Johann Joseph Bresgenwar von 1785-1803 Kellner.

Plebane und Pfarrer:

Johann Lorinckstammte aus Arloff und war 1592 Kanoniker und Pleban122.

Hubert Lommersumstarb am 20.05.1606 als Pleban.

Wilhelm Horstwar 1608 Kanoniker und Pleban.

Wilhelm Hutmacherwar 1611 Pleban.

Johann Schönawwar 1618 Pleban.

Johann Schmelzwar 1618 Pleban.

Joachim Heinen?

Simon Lovads?

Jacob Speewar am 16.07.1631 Pleban.

Peter Kallwar 1631 Pleban.

Lambert Berestorffwar 1634-58 Vizepleban.

? Horn? Pleban.

? Dregenstein? Pleban.

Johann Schmelzwar 1672 Pleban.

Gerhard Graffstammte aus ME. Am 18.12.1683 wurde er zum Subdiakon auf die Vikarie S. Johannes Baptist in Altenahr, am 27.03.1684 zum Priester geweiht, am 24.03.1686 für die Filiale Eschweiler approbiert, von 1686-98 war er Pleban in ME123.

Johann Schornstammte aus ME, seine Eltern waren Bürgermeister Johann Rütgers und Maria Elisabeth Schiltgens. Am 14.06. wurde er zum Subdiakon und am 20.12.1710 zum Priester geweiht124. Pleban?

Johann Stuppwurde 1694 zum Priester geweiht und am 24.07.1694 für die Pfarrei Iversheim approbiert. Am 30.09.1699 war er Pfarrverwalter in ME, 1703 Pleban, am 30.09.1722 Altarist BMV in der Krypta in ME. Er starb am 25.02.1724125.

Johann Schönauwar 1720-21 Pleban.

Balthasar Gilsonstammte aus der Diözese Trier. Am 22.12.1714 wurde er zum Sub-diakon, am 01.01.1715 zum Diakon, am 13.01.1715 zum Priester in Trier geweiht126, am 09.11.1715 als Vikar Hl. Geist in Münstermaifeld zur Präsenz zugelassen, am 18.11.1715 Einführung in die Vikarie127, am 13.05.1716 Pfarrverwalter in Andernach, am 11.01.1719 Pfarr-verwalter in Kirchheim, am 30.09.1722 Pfarrer in Münstereifel. Er starb am 09.01.1757128.

Balthasar Schornstarb vor dem 18.02.1757 als Pastor in ME129.

Matthias Schumacherwurde am 19.09.1723 in Frauenberg geboren; seine Eltern waren Anton und Helene Bonn. Am 15. war er Schulmeister in Frauenberg, wurde am 25.02. zum Subdiakon, am 04.04.1747 zum Priester ge-weiht, am 21.11.1748 war er Rektor im Frauenkloster Stotzheim, am 19.11.1751 Vizekurat in Kirchheim, am 11.07.1752 Vikar der Filiale Eschweiler, am 18.02.1757 Pastor in ME nach + Balthasar Schorn, am 12.10.1771 Kanoniker in ME durch + J. Hermann Sebastian Windeck, am 09.07.1776 resignierte er als Pastor130

Chrysantus Engelbert Bollenrathwurde am 12.11.1729 in ME geboren; seine Eltern waren Johann Bernard und Maria Catharina Kohlhaas. Am 31.07. wurde er auf die Vikarie in Pitscheid und Heistert zum Subdiakon, am 18.08.1757 zum Priester geweiht, am 17.05.1764 erhielt er die Kollatur der Filiale

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Iversheim durch + A. Rheindorf, am 09.07.1776 wurde er Pfarrer in ME. Er starb am 21.04.1801131.

Johann Jacob Helmannswurde am 17.11.1743 in Düren geboren; seine Eltern waren Hein-rich und Catharina Maria Vasbender. Am 29.09.1767 wurde er auf die Kapelle Calcar zum Subdiakon, am 31.03.1768 zum Priester geweiht, am 29.01.1780 erhielt er die Kollatur der Filiale Eschwei-ler, am 21.04.1801 wurde er Pfarrer in ME nach + von Chrysanthus Engelbert Bollenrath, 1803 Vikar in ME, 1804 Pfarrer in Ringen. Er starb am 04.07.1821132.

Vikare:

Winand Hartmannwurde 1579 geboren, war 1606 Vikar in ME, 1610-67 Pfarrer in Rheinbach und starb am 27.12.1667.

Heinrich Kurnighwar am 12.12.1634 Vikar133.

Franz Arburgwar 1643 Kaplan in Esch und Vikar in Münstereifel.

? Zeugwar am 16.04.1663 Vikar134.

Johann Esserwurde am 03.02.1684 in Wershofen geboren. Am 21.09. wurde er zum Subdiakon auf die Kapelle in Bouderath und die Vikarie in ME und am 21.12.1715 zum Priester geweiht135.

Leo Donatus Barionwurde am 27.08.1710 in ME geboren; seine Eltern waren Bürger-meister Hilger und Catharina Elisabeth Calenberg. Am 19.09.1733 zum Subdiakon geweiht wurde er am 04.01.1734 Vikar St. Michael in ME, tauschte am 13.02.1734 mit dem Kanonikat in ME des Jacob Franz Zündorf und empfing am 10.04.1734 die Priesterwei-he. Am 27.05.1748 wurde er als Kanoniker genannt. Er starb am 31.03.1761136 .

Balthasar Becker stammte aus St. Vith, wurde am 06.05.1751 Vikar in ME, Kollatur der Filiale Eschweiler und erhielt am 30.06.1752 Kolllatur der Pf. Kirspenich nach + J. Glessener. Er starb am 14.02.1788137.

Bartholomäus Barionstammte aus Neuerburg, erhielt am 24.06.1755 die Tonsur, am 17. die minores, am 18.12.1762 die Subdiakonatsweihe auf ein Benefizium in ME, am 26.02. Die Diakonats- und am 02.04.1763 die Priesterweihe in Trier 138.

Philipp Wolfgang Joseph van Trystwurde am 23.08.1738 in Düsseldorf geboren; seine Eltern waren Rüt-ger Peter und Susanna Helene Calenberg. Am 19.03. zum Subdiakon auf den Altar in der Krypta ME und am 12.06.1764 zum Priester geweiht tauschte er am 20.07.1778 den Titel mit dem Kanonikat in ME des Gerhard Joseph Herresdorf. Am 29.06.1783 tauschte er sein Kanonikat ME mit Kanonikat im Kassiusstift Bonn des Ferdinand Ba-ron von Colenbach, am 19.07.1797 wurde er Vikar in der Krypta durch + Gerhard Joseph von Herresdorf. Er starb am 23.08.1800139.

Johann Bartholomäus Barionstammte aus ME und erhielt am 17.05.1763 die Kollatur für den Altar SS. Joseph und Martin in ME. Am 09.01.1775 tauschte er diesen Titel mit Kanoniker Johann Adam von Herresdorf an St. Georg in Köln140.

Johann Adam von Herrestorfwurde am 04.01.1734 in Köln geboren. Am 21.12.1754 wurde er zum

Subdiakon und am 06.01.1757 zum Priester geweiht. Am 19.11.1775 tauschte er sein Kanonikat in St. Georg Köln mit Vikariat SS. Martin und Joseph in ME mit Johann Bartholomäus Barion141. Er war auch Kanoniker an Severin in Köln, in Augsburg und Propst in Dillingen. Er starb vor dem 16.05.1792142.

Wilhelm Joseph Calenbergwurde am 25.07.1757 in Ludendorf geboren. Seine Eltern waren Bertram Joseph und Cäcilie Leunenschloß. Am 23.02. wurde er zum Subdiakon auf den Titel der Familienvikarie SS. Joseph und Martin in ME und am 30.03.1793 zum Priester geweiht143.

Johann Georg Müllerwurde am 18.04.1739 in ME geboren; seine Eltern waren Godart und Christine Auweiler. Am 09.01. wurde er zum Subdiakon, am 06.06.1762 zum Priester geweiht, am 03.05.1770 war er Schulmeister in ME, Rektor der Kapelle Calcar, Vikar in der Filiale Eschweiler, am 24.09.1779 Vikar in Iversheim144, am 02.01.1780 resigniert er auf die Filiale Eschweiler, 1803 war er Vikar in ME und Pfarrer in Iversheim.

Johann Hilger Chrysanthus Joseph Kolvenbachwurde am 21.09.1746 in ME geboren; seine Eltern waren Peter und Maria Anna Kohlhaas. Am 11.03. wurde er zum Subdiakon, am 23.09.1775 zum Priester geweiht145, 1803 war er Vikar in ME146.

Hermann Joseph Müllerwurde am 22.09.1746 in ME geboren; seine Eltern waren Godfried und Christiana Auweiler. Am 13.06. wurde er zum Subdiakon, am 19.09.1772 zum Priester geweiht und war Vikar in ME147. Er starb am 23.10.1819.

Johann Joseph Weberwurde am 14.12.1778 in ME geboren; seine Eltern waren Hubert und Anna Catharina Philipps. Am 03.04. wurde er zum Subdiakon Vikar in Eschweiler und im Stift ME, am 12.06.1802 zum Priester geweiht, war 1803 Vikar in ME, am 10.04.1806 Subsidiar und am 23.04.1806 Pastor in Weyer148.

Carl Joseph Calenbergwurde am 14.02.1760 in Ludendorf geboren. Seine Eltern waren Bertram Joseph und Cäcilie Leunenschloß. Am 26.04. wurde er zum Subdiakon und am 19.09.1789 zum Priester geweiht. Er war der Pfarrei Ludendorf zugeschrieben. Am 23.08.1800 erhielt er die Kollatur der Familienvikarie BMV in der Krypta nach + von Philipp Wolfgang Joseph van Tryst149.

Anmerkungen

1 LHAK 18/Akte 2157. 2 LHAK 29A/1202. 3 LHAK 29A/123. 4 Das Inventar der geheimen Kanzlei der Herzöge von Jülich-Berg aus dem HausePfalz-Neuburg 1609-1716 Nr. 1023. 5 Ebenda. 6 Katzfey S. 186. 7 Pfarrarchiv St. Hubertus in Kaiserswerth U 76. 8 LHAK 18/3159. 9 Katzfey S. 181.10 WK Köln K 754.11 Katzfey S. 181.12 WK Köln K 756.13 Keil 2 S. 129.14 Katzfey S. 168, 181.15 Katzfey S. 168.16 Redlich II 1 S. 535.17 PA ME 12.18 UB Klosterrade 232 Nr. 5.

19 Ebenda Nr. 6.20 PA ME 38.21 Katzfey S.186.22 Katzfey S. 12423 Katzfey S. 182.24 Katzfey S. 117.25 Katzfey S. 182.26 Ebenda.27 Katzfey S. 78.28 LHAK 18/Akte 3159. 29 Katzfey S. 78.30 Katzfey S. 162.31 LHAK 18/Akte 3159.32 WK Köln M 358, R 691.33 LHAK 18/Akte 3159.34 WK Köln C 436.35 LHAK 158/Akte 294 S. 106.36 LHAK 18/Akte 3159.37 WK Köln B 1151.38 WK Köln L 581.39 WK Köln A 121, AnnHVNrh 153/54 S. 165.

24

40 Katzfey S. 183, 186f.41 WK Köln S 742.42 Katzfey S. 187.43 Katzfey S. 183.44 WK Köln C 14.45 WK Köln R 370.46 Katzfey S. 188.47 Katzfey S. 141.48 Annrh 151/52 S. 27.49 WK Köln S 212.50 LHAK 18/Akte 3159.51 Katzfey S.188; LHAK 256/6942.52 WK Köln C 378.53 Katzfey S. 124.54 Katzfey S. 183.55 Ebenda.56 Ebenda.57 Katzfey S. 186.58 Katzfey S. 183.59 WK Köln P 537.60 Katzfey S. 186.61 Katzfey S. 183.62 Katzfey S. 134.63 LHAK 158/Akte 294 S. 106.64 LHAK 18/Akte 3159.65 LHAK 158/Akte 294 S. 106.66 Katzfey S. 183.67 Katzfey S. 187.

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Untersuchungen und Materialien zum Liebfrauenstift Prüm/Eifel 1016-1802

Expl................ Bd. 1: Geschichte, Organisation und Verwaltung des Liebfrauen-stiftes und der Pfarreien Prüm, Bleialf, Güsten, Trotten/Luxemburg und Uedelhoven, mit Register und Urkundenanhang, Diss. phil., ca. 520 S., 29

Expl................ Bd. 2: Gewohnheiten und Statuten des Liebfrauenstiftes, mit Register und Urkundenanhang, Diss. theol., ca. 300 S., 27

Expl................ Bd. 3: Besitz und Einkünfte des Liebfrauenstiftes, mit Register, ca. 500 S., 29

Einzelbestellung möglich. Bei Bestellung von drei Bänden ermäßigt sich der Preis auf 80 .

Die Lieferung erfolgt ca. im Mai 2004 zuzüglich Porto und Ver-packung.

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68 Katzfey S. 183, 186.69 WK Köln W 381.70 Katzfey S. 183.71 Katzfey S. 188.72 WK Köln S 1242.73 WK Köln Z 166.74 Katzfey S. 183, 186.75 Katzfey S. 187.76 PA ME 44.77 WK Köln W 205, C 573.78 Katzfey S. 18.79 Katzfey S. 186.80 Katzfey S. 78, 186.81 Katzfey S. 78, 186.82 Katzfey S. 186, LHAK 18/Akte 3159.83 Katzfey S. 186.84 Ebenda.85 Katzfey S. 134, 186.86 Katzfey S. 186.87 Ebenda.88 Pfarrarchiv St. Hubertus in Kaiserswerth U 76.89 Katzfey S. 186.90 Ebenda.91 WK Köln A 100. 92 WK Köln T 240. 93 WK Köln B 217, T 240.

94 LHAK 158/Akte 294 S. 152. 95 WK Köln K 499. 96 LHAK 158/Akte 294 S. 152. 97 WK Köln P 14. 98 WK Köln W 201, 205. 99 WK Köln C 11.100 Katzfey S. 187.101 WK Köln L 76.102 WK Köln T 241.103 WK Köln E 281.104 WK Köln B 121.105 WK Köln O 152.106 WK Köln B 827.107 Katzfey S. 187.108 WK Köln B 444.109 Katzfey S. 187.110 Katzfey S. 183, 188.111 WK Köln W 588.112 WK Köln H 1156.113 Katzfey S. 187f.114 WK Köln G 12; H 576.115 WK Köln B 121.116 Katzfey S. 187f.117 WK Köln T 313.118 WK Köln K 929.119 WK Köln S 728, C 575.120 WK Köln F 18.121 Katzfey S. 188.

122 Katzfey S. 80.123 Wk Köln G 393, Katzfey S. 183.124 WK S 913.125 WK Köln S 1884.126 BAT 80/5.127 LHAK 144/1339.128 WK Köln G 253.129 WK Köln S 1142.130 Ebenda.131 WK Köln B 826.132 WK Köln H 514.133 LHAK 18/Akte 3159.134 Katzfey S. 134.135 WK Köln E 319.136 WK Köln B 67.137 WK Köln B 262.138 BAT 80/7.139 WK C 250; H 697; T 332.140 WK Köln B 65.141 WK Köln H 699.142 WK Köln C 15.143 Ebenda.144 WK Köln M 913.145 WK Köln K 649.146 Katzfey S. 188.147 WK Köln M 896.148 WK Köln W 145.149 WK Köln C 10.

Das Liebfrauenstift in PrümDie Glossa des Caesarius Heisterbacensis, ehemaligen Abtes von Prüm, hält fest, daß der Herr Abt von Prüm drei Hauptsitze hat: Prüm, Münster(eifel) und St. Goar und die Kanoniker dem Herrn Abt unterworfen und seine Kapläne sind.

Karl Heinz Theisen, der frühere hauptberufliche Bürgermeister der Stadt Prüm (1965-72) hat sich der Aufarbeitung der Prümer Archi-valien angenommen und mit „Untersuchungen und Materialien zur Geschichte, Organisation und Verwaltung des Liebfrauenstiftes und der Pfarrei Prüm 1016-1802“ in mittelalterlicher Geschichte im Jahre 2001 an der Universität München promoviert. Diese Arbeit umfaßt nicht nur die Pfarrei Prüm sondern auch die Pfarrei Uedelhoven im Kreis Euskirchen, die Pfarrei Güsten, heute zur Stadt Jülich im Kreis Düren gehörig, die Pfarrei Bleialf im Kreis Bitburg-Prüm und die Pfarrei Trotten/Troine in Luxemburg gelegen. Das Stift mit den Kanonkern und Vikaren und die genannten Pfarreien mit ihren Pfar-rern und Vikaren sind in personengeschichtlicher Weise bearbeitet. Das Personenregister umfasst an die 800 Namen. Ein Urkundenanhang enthält die Haupturkunden des Stiftes.

Die kurz beschriebene Arbeit wurde im Jahre 2003 durch eine weitere Promotionsarbeit über „Untersuchungen und Materialien zu den Ge-wohnheiten und Statuten des Liefrauenstiftes 1016-1802“ – angenom-men als kirchen-rechtsgeschichtliche Dissertation von der Universität Bamberg – ergänzt. Hier wird dem innerstiftischen Rechtsleben an Hand der Urkunden in frühester Zeit seit 1016 und besonders an Hand der Statuten die einelnen Verfahrensschritte im Leben des Kanonikers nachgegangen. Der in der ersten Arbeit erschienene Urkundenanhang wurde um spezifische Urkunden ergänzt.

Diese beiden Arbeiten werden vervollständigt durch eine weitere „Un-tersuchung über den Besitz und die Einkünfte des Liebfrauenstiftes“ mit Orts- und Personenregister. Die in den Archivalien vorgefundenen Schöffenweistümer, Jahr-, Acht- und Hofgedinge, die Begehungen (Beleithe), Aufzeichnungen und Spezifikationen der Ländereien und Zehnten, die Einkünfte aus Besitz, Erbschaften, Jahrgezeiten, Almo-senspenden, Mühlenrechten, den Rechten an Pfarrkirchen, Kapellen und Altären, ebenso die Verwaltung des Vermögens und die einzelnen Sondervermögen sind Gegenstand der Untersuchung. Diese Arbeit

dokumentiert Besitz und Einkünte in ca. 80 Orten des Kreises Bit-burg-Prüm, 20 im Kreis Daun, 20 im Kreis Euskirchen, 10 im Kreis Düren, 10 im Kreis Trier und 10 in Luxemburg und ist dehalb auch eine Dokumentation der Ortsgeschichte.