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5. Praxisprojekte 5.1 Praxisprojekt Stadtspaziergänge (Georgien) Bei der Planung des Reiseführerprojekts in Georgien gab es einige Schwierigkeiten. So konnte ich zwar die Unterrichtsreihe zur Textsortenkompetenz mit meinen Masterkursen durchführen und testen, danach waren jedoch alle meine Germanistikstudentinnen im Master plötzlich mit einem Stipendium in Deutschland. Die Kurse sind klein und in diesem Jahr gab es sehr viele Erasmus+- Stipendien, die an meiner Universität ausgegeben wurden. Daher konnte der Rest kaum in den Unterricht integriert und musste mit Studierenden anderer Fakultäten durchgeführt werden. Diese verfügen wiederum nicht über die Sprachkenntnisse, so dass die Arbeitssprache der Projekte nicht Deutsch sein konnte: Einmal habe ich es mit Übersetzung auf Georgisch laufen lassen, einmal auf Englisch. Tatsächlich hat die Variante mit Übersetzung besser funktioniert, da die Englischkenntnisse der Teilnehmer doch nicht so gut waren, wie sie gedacht hatten. Bei früheren Projekten habe ich bemerkt, dass langfristige Planung und kontinuierliche Arbeit hier nicht so groß geschrieben werden. Die Teilnehmer sind eher bereit, sich für einen kurzen Zeitraum 100% für ein Projekt einzusetzen, als über einen längeren Zeitraum immer ein bisschen zu machen. Daher habe ich das Reiseführerprojekt in zwei verschiedenen Städten eher kurz angesetzt: Das erste Projekt hatte eine heiße Arbeitsphase von sieben Wochen in Kutaissi, das zweite fand in einer Projektwoche in Batumi statt. In dieser Zeit wurden jeweils Stadtspaziergänge auf Georgisch entworfen, die natürlich danach noch weiter bearbeitet werden mussten. Die Hauptarbeit war jedoch damit getan. Die Grundbausteine bei beiden Projekten waren dieselben, daher stelle ich im Folgenden immer nur eine Variante vor. Die Stadtspaziergänge wurde alle in einer Tabelle erarbeitet, zu denen jeweils eine Karte mit dem für Bildungsprojekte kostenlosen Programm mapz (https://www.mapz.com/) erstellt wurde, die dann in den Flyer eingesetzt wurden. Diese drei Bausteine habe ich für den Beispielstadtspaziergang „Kunst in Kutaissi“ beigelegt.

 · Web viewTatsächlich hat die Variante mit Übersetzung besser funktioniert, da die Englischkenntnisse der Teilnehmer doch nicht so gut waren, wie sie gedacht hatten

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5. Praxisprojekte

5.1 Praxisprojekt Stadtspaziergänge (Georgien)Bei der Planung des Reiseführerprojekts in Georgien gab es einige Schwierigkeiten. So konnte ich zwar die Unterrichtsreihe zur Textsortenkompetenz mit meinen Masterkursen durchführen und testen, danach waren jedoch alle meine Germanistikstudentinnen im Master plötzlich mit einem Stipendium in Deutschland. Die Kurse sind klein und in diesem Jahr gab es sehr viele Erasmus+-Stipendien, die an meiner Universität ausgegeben wurden. Daher konnte der Rest kaum in den Unterricht integriert und musste mit Studierenden anderer Fakultäten durchgeführt werden. Diese verfügen wiederum nicht über die Sprachkenntnisse, so dass die Arbeitssprache der Projekte nicht Deutsch sein konnte: Einmal habe ich es mit Übersetzung auf Georgisch laufen lassen, einmal auf Englisch. Tatsächlich hat die Variante mit Übersetzung besser funktioniert, da die Englischkenntnisse der Teilnehmer doch nicht so gut waren, wie sie gedacht hatten.Bei früheren Projekten habe ich bemerkt, dass langfristige Planung und kontinuierliche Arbeit hier nicht so groß geschrieben werden. Die Teilnehmer sind eher bereit, sich für einen kurzen Zeitraum 100% für ein Projekt einzusetzen, als über einen längeren Zeitraum immer ein bisschen zu machen. Daher habe ich das Reiseführerprojekt in zwei verschiedenen Städten eher kurz angesetzt: Das erste Projekt hatte eine heiße Arbeitsphase von sieben Wochen in Kutaissi, das zweite fand in einer Projektwoche in Batumi statt. In dieser Zeit wurden jeweils Stadtspaziergänge auf Georgisch entworfen, die natürlich danach noch weiter bearbeitet werden mussten. Die Hauptarbeit war jedoch damit getan. Die Grundbausteine bei beiden Projekten waren dieselben, daher stelle ich im Folgenden immer nur eine Variante vor.Die Stadtspaziergänge wurde alle in einer Tabelle erarbeitet, zu denen jeweils eine Karte mit dem für Bildungsprojekte kostenlosen Programm mapz (https://www.mapz.com/) erstellt wurde, die dann in den Flyer eingesetzt wurden. Diese drei Bausteine habe ich für den Beispielstadtspaziergang „Kunst in Kutaissi“ beigelegt.

5.1.1 Zeitplan Stadtspaziergang-Projekt Kutaissi (7 Wochen)

Wann? Was?

23.04.2016 Kick-off-MeetingGruppenbildung und Aufgabenverteilung

24.04.-10.05.2016 Selbstständige Arbeit, dabei mind. zwei Treffen mit der Projektleitung

10.05.2016 Präsentation der Zwischenergebnisse: Vorstellen der Stationen

11.-22.05.2016 Selbstständige Arbeit, dabei mind. Ein Treffen mit der Projektleitung

22.05.2016 Präsentation der Ergebnisse: Testen der Spaziergänge

29.05.2016 Abgabe der Texte auf Georgisch

31.05.2016 Treffen zur Evaluation der Testläufe und der TeamarbeitAbgabe der Fotos

03.06.2016 Testen der Spaziergänge mit Touristen

05.06.2016 Ausflug nach Sataplia

Bis Sommer Redigieren der georgischen Texte (Inhalt+R/G)

Herbst Zuordnung Text+Foto, Formatierung

Absprache mit Tourismusdepartment

Druck der Broschüre

5.1.2 Zeitplan Stadtspaziergang-Projekt Batumi (1 Woche)

Wann? Was?

Montag Kick-off-Meeting: Einführung ins ThemaGruppenbildung nach Themen

Dienstag Präsentation: „Aufbau thematischer Stadtspaziergang“, danachselbstständige Recherche

Mittwoch Recherche, Konsultation

Donnerstag Konsultation, Recherche

Freitag Testlauf in Gruppe: Reihenfolge, Dauer, Fotos,Abgabe der georgischen Texte

Samstag Testen der Spaziergänge mit fremden Teilnehmern

Sonntag Treffen zur Evaluation der Testläufe und der TeamarbeitAbgabe der Fotos

Danach Redigieren der georgischen Texte (Inhalt+R/G)

Winter Zuordnung Text+Foto, Formatierung

Absprache mit Tourismusdepartment

Druck der Broschüre

5.1.3 Detaillierter Zeit- und Arbeitsplan: Projekt „Batumi für Touristen”/ Project “Batumi for tourists“

Datum Uhrzeit Thema/themes Raum/auditorium

24.10.2016 10.00-11.30 WAS machen wir? What are we doing? 129

12.00-13.30 WIE machen wir das? How are we going to do this?

14.30-16.00 Themen und Gruppenwahl/Themes and group building

25.10.2016 10.00-11.30 Präsentation Konzeption Stadtspaziergang/presentation „Concept of a walking tour“ Computerraum mit Internet/Computercabinett with Internet

12.00-15.30 Selbstständige Recherche/independent research

15.30-16.00 Präsentation/group presentation

26.10.2016 10.00-15.30 Selbstständige Recherche/independent research

15.30-16.00 Präsentation/group presentation

27.10.2016 10.00-11.30 Selbstständige Recherche/independent research

12.00-13.30 Einzelkonsultation/Consultation

14.30-16.00 Selbstständige Recherche/independent research

Datum Uhrzeit Thema Raum:Computerraum mit Internet/Computercabinett with Internet

28.10.2016 10.00-11.30 Selbstständige Recherche/independent research

12.00-13.30 Selbstständige Recherche/independent research

14.30-16.00 Testlauf in Gruppe: Reihenfolge, Dauer, Fotos/Test in field within the group: Duration, sequence, fotos

in Stadt/in town

29.10.2016 10.00-16.00 Testläufe mit Gruppenexternen/Test in field with externs In Stadt/in town

30.10.2016 10.00-16.00 Evaluationstreffen/Evaluation of the project

5.1.4 Antwortbrief an mögliche Teilnehmer

Liebe Studierende,

vielen Dank für Ihre Bewerbung.Wir melden uns in Kürze bei Ihnen.

Herzliche Grüße,Tinatin Meburishvili und Diana Schluchtmann

Antwortbrief Teilnehmer

Liebe Studierende,

wir freuen uns, dass Sie sich so zahlreich gemeldet haben und bitten Sie, am Samstag, den 23.04.2016 zu unserem Einstiegsseminar zu kommen. Das Seminar findet von 10-16 Uhr im Raum 1114 des Hauptgebäudes der Akaki Tsereteli Universität Kutaissi statt.

Wir freuen uns auf gute Zusammenarbeit!

Liebe GrüßeTinatin Meburishvili und Diana Schluchtmann

5.1.5 Kick-off Seminar: Praxisprojekt StadtspaziergängeZiele: Die Studierenden beschäftigen sich damit, was Touristen in ihrer Heimatstadt interessieren könnte. Ebenso lernen sie verschiedene Wege der Informationsvermittlung kennen und legen fest, wie sie die Projektarbeit inhaltlich gestalten wollen.Sprachniveau: je nach Projektausrichtung (deutsch, englisch, Muttersprache)Zeit: 290 Min.Medien: Tafel oder Whiteboard, Zettel und Stifte, MagneteZeit Phase Dozent Teilnehmer Sozialform/

MethodeMedien

5 Einstieg: Organisa-torisches

Zeit- und Arbeitsplan vorstellenRegeln festlegen

hören zu Plenum PPP oder Tafel

15 Kennenlernen

1. Ja/Nein-Spiel (Fragen wie Haben Sie gute Laune? Haben Sie heute gefrühstückt? Studieren Sie eine Fremdsprache im

Haupt- oder Nebenfach? Studieren Sie Tourismus?

Wirtschaft? Geschichte? Haben Sie im Alltag Kontakt mit

Touristen? Waren Sie selbst schon im Ausland? Wandern Sie gern? Besitzen Sie einen Reiseführer?)2. Speeddating Wo warst du letzten Sommer? Was hast du im Urlaub gemacht? Wo würdest du gern hinfahren?

positionieren sich, je nach Antwort rechts oder links im Raum

bilden zwei Kreise, jeweils ein TN des Innen- und Außenkreis stehen einander gegenüber und stellen Fragen

Plenum

90 Erarbeitung I: WAS

Gruppenpuzzle mit vier Gruppen: Gruppe 1: Was würden Sie einem

bearbeiten eine Aufgabe in der Gruppe

Gruppenarbeit 1: Papier und Stifte2: Papier und Stifte

interessiert Touristen?

Touristen in Kutaissi zeigen? Erarbeiten Sie eine Liste der „zu besichtigenden Dinge“ und erarbeiten Sie ein Programm für drei Tage.

Gruppe 2: Welche Dinge wollen Sie sehen, wenn Sie in einer fremden Stadt sind? Erarbeiten Sie eine Liste der interessanten Themen für einen Aufenthalt von 3 Tagen.

Gruppe 3: Welche Dinge interessieren Touristen in Kutaissi? (Interview, Fotobuch anschauen oder Internetrecherche)

Gruppe 4: Schauen Sie sich die Reiseführer an und erstellen Sie eine Liste der abgedeckten Themen. (Gruppe der Germanisten)

3: Tourist, Fotobuch oder Internet4: Reiseführer

90 Erarbeitung II: Wie kön-nen die Informa-tionen darge-bracht wer-den?

1. Stationenlernen: Gruppe 1: Machen Sie die

Schnitzeljagd „Deutsch in der ATSU“. Es geht um Zeit UND richtige Antworten! Wenn Sie fertig sind, erarbeiten Sie weitere Arbeitsaufträge.

Gruppe 2: Machen Sie den thematischen Rundgang „Kunst oder Nicht-Kunst in der ATSU“ mit Frau Schluchtmann.

Gruppe 3: Spielen Sie Stadt-Spiele

durchlaufen alle Stationen Gruppenarbeit1: Actionbound „Deutsch in der ATSU“2: Ideen für einen thematischen Rundgang3: Stadtspiele4: Informationsmaterial und Reiseführer

mit Frau Meburishvili. Gruppe 4: Lesen Sie sich die

Informationen des Touristeninformationszentrum über Kutaissi oder die deutschsprachigen Reiseführer durch. Was fällt Ihnen an den Texten auf? Welche Spezifika hat die Textsorte „Reiseführer“?

2. Evaluation im Plenum90 Erarbeitung

III: Planung des Projekts

1. Themenfindung jeder TN formuliert ein oder mehrere Themen

Einzelarbeit Papier und Stifte

2. Gruppieren der Vorschläge, bilden von Kleingruppen

die TN sortieren ihre Vorschläge in thematischen Reihen

Plenum

3. Arbeitsplan vorstellen hören zu Plenum PPP oder Tafel4. Formulieren eines Themas pro Gruppe

die Gruppen wählen ihr Thema und grenzen es ein

Gruppenarbeit Papier und Stifte

5. endgültige Festlegung von Gruppenthema und -mitgliedern

tragen ihren Vorschlag vor, diskutieren die der anderen

Plenum Papier und Stifte

Die erarbeiteten Actionbounds für das Kick-off-Seminar können hier gefunden werden: https://de.actionbound.com/bound/deutschinderatsu https://de.actionbound.com/bound/prb2

5.1.6 Powerpoint-Präsentation „Konzeption Stadtspaziergänge“ (s. Anhang)

5.1.7 Stadtspaziergang „Kunst im öffentlichen Raum“Start: Meskhishvili Theater Ende: Tamar Mepe 9 Dauer: 90 Minuten 1 fakultative Station: Balakhvani, Lomonosovi Str.Nr. Foto Adresse Text1 Mann mit

Jungem auf Bank

Rechts neben dem Theater(Gelatis kucha)

Ippolit Khvichia (15.06.1910-01.02.1985) war ein georgischer Filmschauspieler, der besonders durch Komödien bekannt wurde. Seine Karriere begann er 1934 im Theater in Khoni, 1937 wechselte er an das Lado Meskhishvili Theater in Kutaissi, ab 1961 war er Schauspieler am sowjetischen Filmstudio „Georgischer Film“. Einer der bekanntesten Filme ist „Da lachen ja die Puppen“, hier spielt er einen Zahnarzt, dessen Sohn die Aufnahmeprüfungen ins Konservatorium nicht schafft und stattdessen in einer Puppenfabrik arbeitet.

2 Goldschatz-Brunnen

Aghmashenebeli Moedani

Seit 1896 werden im Dorf Vani südwestlich von Kutaissi Ausgrabungen durchgeführt und dabei ein ganzer Goldschatz, der sogenannte Goldschatz der Meda gefunden. Vani ist scheinbar das Zentrum des antiken Kolchis, das enge Beziehungen zu den griechischen Zentren dieser Zeit hatte. Der Goldschatz ist im Nationalmuseum in Tbilissi zu besichtigen. Neben Schmuck und Waffen aus dem 5.-4. Jahrhundert v.u.Z. zeigt er auch die Tierfiguren, die in den Figuren dieses Brunnen nachgebildet sind. Einige Ausstellungsstücke aus dieser Zeit, darunter den Hermaphroditen „Der Junge aus Persati“, zeigt das Historische Museum Kutaissi.

3 4 Frauen im Park

Im Zentralen Park (Shota Rustaveli Straße)

Die vier Frauen sind die Schwester Ishkhneli (Nino, Tamari, Zinaida und Alexandra), die 1941 in Kutaissi ein Volksliedensemble gegründet haben. Sie wurden als erstes georgisches Quartett bekannt und haben das Lied „Suliko“ in der Sowjetunion bekannt gemacht.

4 Fotograf Gegenüber 1. Schule Ilo Khakhiashvili war ein jüdischer Fotograf aus Kutaissi. Sein Atelier hat ein halbes Jahrhundert lang Fotos für die ganze Stadtbevölkerung gemacht. Daher gibt es in fast jedem Kutaisser Haus ein Foto, das Ilo aufgenommen hat. Im Allgemeinen hat man dort Passbilder bestellt, besonders gut gelungen sind ihm jedoch Kinderbilder. Sein Atelier war ein Ort, wo sich die ganze Stadt versammelt hat: Vertreter aller Schichten haben ihn besucht, um sich zu unterhalten. Ilo hat sie bescheiden mit Brot, Wein, Käse und Kräutern bewirtet und wurde so zu einem Symbol der Freundschaft zwischen Georgiern und Juden.Seit 2007 gibt es einen Fotowettbewerb, der jährlich veranstaltet wird und seinen Namen trägt.

5 Wand am Markt

Shota Rustaveli Straße Dieses Wandrelief mit dem Titel „Mein Land“ ist einzigartig und das Größte seiner Art in der Sowjetunion (217 qkm). Es wurde von Bernard Nebieridze gestaltet und seinem Onkel Zurab Abuladze gewidmet. Nebieridze war Bildhauer und Journalist, Mitglied der georgischen Kunstakademie, hat sowohl im In- als auch im Ausland gearbeitet und wurde bekannt durch Werbungen und Plakat, mit denen er z.B. in Deutschland bei einem Wettbewerb einen ersten Platz errungen hat.Leider ist das Relief an einer ungünstigen Stelle angebracht. Durch die Nähe zum Markt gibt es sehr

viele Händler und die meisten Menschen konzentrieren sich auf ihren Einkauf statt auf die Kunst an der Wand zu achten.1982 begann Nebieridze die Arbeit, nach seinem Tod zehn Jahre später beendete es der Co-Autor Vazha Kutateladze. Das Relief ist zeigt vier unterschiedliche Zeitperioden: Georgien vor Christus, die Zeit bis zur Gegenwart, die Gegenwart und die Zukunft. Deutlich sieht man Bilder der georgischen Familie und auch des Kampfes zwischen Gut und Böse. Das ganze Relief steht auf einem Sockel unter dem Waffen der unterschiedlichsten Zeiten dargestellt sind: links die alten, nach rechts folgen die modernen Waffen des 20. Jahrhunderts.Am linken Rand sieht man eine interessante Figur: Ein Mann in Bürouniform (Hemd und Schlips), der den Kopf eines Raubvogels hat, diesen aber hinter einer Maske verbirgt. Er hat einen Skorpion in der Hand, ist durch einen Teufelsfuß gezeichnet und hat um sich herum ein Netz, mit dem er Unschuldige einfangen kann. Dieser Mann ist offensichtlich ein Werkzeug des Bösen oder das Böse schlechthin, im sozialistischen Universum könnte dies als Kapitalismus-Figur gedeutet werden. Offensichtlich sind auf der Wand auch Persönlichkeiten dargestellt, die für Kutaissi wichtig waren. Deutlich zu erkennen ist König David Aghmashenebeli mit der Gelati-Kirche in der Hand.

6 Galaktion Tabidze

Rote Brücke Es gibt zwei Cousins mit Nachnamen Tabidze, die in der Nähe von Kutaissi, in Vani aufgewachsen und als georgische Lyriker bekannt geworden sind: Galaktion und Titsian. Dies ist Galaktion, man sieht, wie er von der Muse geküsst wird. Seine Muse war Meri Shervashidze, eine georgische Adelige, die als eines der ersten Models von Coco Chanel Karriere machte. Allerdings hat Galaktion Tabidze Meri Shervashidze niemals persönlich kennen gelernt, er kannte sie nur von Bildern.

7 Picassos Junge

Weiße Brücke Dieser kleine Junge wird als „Picassos Junge“ bezeichnet. Die Skulptur bezieht sich auf den Film „Die außergewöhnliche Ausstellung“ von Eldar Shengelia. In diesem Film philosophiert ein Bildhauer mit einem Freund über Kunst und sieht einen kleinen Jungen auf der Brücke sitzen. Er meint, solche Jungen hätte Picasso gemalt. Während alle in den Fluss springen und schwimmen, sitzt dieser Junge nur auf der Brüstung. Sein Begleiter fragt den Jungen, ob er Angst habe zu springen. Der Junge sagt ja und die beiden Herren versuchen ihn zum Springen zu bewegen. Er stellt sich auf die Brüstung, hält sich scheinbar unsicher an den Köpfen der Herren fest und springt dann mit beiden Hüten.

8 Wandgemälde Mon Plaisir Ende Mai 2016 wurden diese zwei Wandgemälde der Stadt nach einer gemeinsamen Aktion von georgischen und französischen Künstlern im Rahmen des Internationalen Caravan Art Forums 2016 (17.-20. Mai 2016) übergeben.Vinie Graffiti stammt aus Toulouse und beschäftigt sich seit der Highschool mit Graffiti. Seit 2007 ist ihre Kunst figurativ und sie zeichnet Mädchenfiguren zwischen Pin-Up-Girls und Manga. Seit 2013

steht bei ihr das Thema Volumen neu im Fokus.Zurab Arabidze gestaltet oft solche Zeichensätze, hier wurde der Satz „Ich liebe dich.“ zum Wandgemälde.

9 Blumenfrau Tsminda Nino Str. vor der 3. Schule

Dieses Mädchen symbolisiert die karitative Aktion, die seit 1905 in der Stadt durchgeführt wird. Gymnasiastinnen und adelige Frauen der Stadt sammelten und verkauften Kamillen. Das eingenommene Geld wurde für Tuberkulosekranke gespendet. Zur Erinnerung an diese Aktion wird das Stadtfest am 2. Mai jedes Jahr mit den Themen Kamillen und karitative Aktionen verbunden.

10 Kinomann Vor dem Kino (Alexander Pushkini Str.)

Dieser Kameramann ist Wassilij Amashukeli (14.03.1886-01.12.1977), ein Regisseur aus Kutaissi, der 1912 den ersten Dokumentarfilm in Spielfilmlänge mit dem Titel „Die Reise Akaki Tseretelis nach Racha-Lechkhumi“ gedreht hat. Er begleitete Tsereteli vom 21. Juli bis 02. August 1912 in die Bergregionen und nahm etwa 1500m Film auf. Nach dem Schnitt blieben 1200 m, von denen jedoch nur etwa 400 m erhalten sind. Die georgischen Traditionen, die Natur in den Bergregionen sowie die Begeisterung des Volkes über Tsereteli sind im Film gut dargestellt. Die Uraufführung fand am 20. September 1912 im Kino Radium in Kutaissi statt.

11 Giorgi Nikoladze

Tamar Mepe 9 Viele Skulpturen in dieser Stadt wurden vom Kutaisser Künstler Giorgi (Gogilo) Nikoladze gestaltet, hier jedoch sieht man ihn selbst bei der Arbeit. In seinem Hausmuseum in der Tbilisi Str. 79 kann man Miniaturen einiger stadtbekannter Skulpturen sehen, z.B. die Schwestern Ishkheneli

12 Jazzstraße Lermontovi Str. Am 03. Mai 2015 wurde dieses Projekt von Levan Bibileishvili im Stadtteil Balakhvani der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Künstlerin ist Lia Ukleba, die insgesamt neun Wände bemalt hat. Dabei wurden sowohl allgemeine Bilder wie der Plattenspieler vor dem Notenblatt als auch Hommagen an berühmte Jazz-Künstler wie Charles Parker, Miles Davis, Michel Petrucciani, Chet Baker, Nina Simone und Michael Brecker gestaltet. Dabei sind die Künstler entweder mit ihrem Instrumenten zu sehen (z.B. Miles Davis), es gibt Anspielungen auf Alben (Nina Simone „Here comes the sun“) oder auch die Spitznamen der Künstler (Charles „Bird“ Parker).

5.1.8 Evaluation des Stadtspaziergangs

Frage

Hat der Spaziergang pünktlich begonnen?

War die Zeitvorgabe realistisch?

Haben Sie den Sprecher gut verstanden?

Hat Ihnen der Spaziergang gefallen?

Was fanden Sie interessant? ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Was fanden Sie langweilig? ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie für die Gruppe? _________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!

5.1.9 Vorlage für Teilnahmezertifikate:

BescheinigungHiermit wird bestätigt, dass ________________________________________________________________im Zeitraum vom 23.04.-22.05.2016 erfolgreich am Projekt „Kutaissi für Touristen“ teilgenommen hat. Im Seminar am 23.04.2016 wurden die folgenden Themen behandelt: - Touristisches Potenzial von Kutaissi,- Textsorte Reiseführer,- Interessen der Touristen,- Verschiedene Varianten der Informationsvermittlung für Touristen (Schnitzeljagd,

Stadtspaziergang, Spiel, Reiseführer),- Auswahl der Themen für Stadtspaziergänge.Im Anschluss daran wurde in Kleingruppen jeweils ein Stadtspaziergang zu einem selbst gewählten Thema erarbeitet. Dabei waren Konsultationen und Präsentationen der Zwischenergebnisse obligatorisch.Den Abschluss bildete die Durchführung des Stadtspazierganges als Testlauf mit Teilnehmern der anderen Gruppen.

Praxisprojekt „Kutaissi für Touristen“!!!

_____________________________________ __________________________________Dana Schluchtmann, DAAD-Lektorin Kutaissi Tinatin Meburishvili, Dozentin ATSUProjektleiterin Projektassistenz

5.2 Praxisprojekt Audioguide (Belarus)An der Staatlichen Universität Polozk (Belarus) erstellten Studierende verschiedener Semester im Studienjahr 2016/17 einen Audioguide über die Stadt Polozk. Für dieses Projekt habe ich unter Studierenden der Fächer Deutsch sowie Geschichte geworben – insgesamt haben an dem Projekt auf freiwilliger Basis etwa 20 Studierende teilgenommen. Die Realisierung des Projekts fand außercurricular statt, d.h. die Studierenden opferten neben ihrem Studium Zeit und Mühe, um zum Gelingen des Projekts beizutragen. Ein Informatikstudent der Staatlichen Universität Polozk hatte bereits 2015 an einem Audioguide über den ältesten Teil von Polozk mitgewirkt. Verantwortlich für diesen Audioguide waren die Staatlichen Museen der Stadt Polozk – Konzeption, Koordinierung sowie Verwirklichung fanden unter deren Federführung statt. Die technische Umsetzung erledigte der bereits erwähnte Student. Da wir auf dessen Erfahrung zurückgreifen konnten, beschlossen wir, ebenfalls einen Audioguide zu erstellen – dieses Mal jedoch auf Deutsch und nicht nur über einen Teil der Stadt, sondern über die gesamte Innenstadt. Das Projekt begann im September 2016 mit einer gemeinsamen Veranstaltung des zweisprachigen Reiseführerprojekts, zu der Dana Schluchtmann und Hanne Wiesner nach Polozk anreisten. Beide Lektorinnen hielten Seminare zu projektrelevanten Themen, auf die die Polozker Studierenden im weiteren Verlauf des Projekts zurückgreifen konnten. Das Projekt zog sich über das gesamte Studienjahr hin und schloss Quellenrecherche, Übersetzungen, Textproduktion, Textüberarbeitung sowie die Erstellung des eigentlichen Audioguides ein. Die konkreten Zeitabschnitte können im angehängten Zeitplan eingesehen werden. Für die Erstellung des Audioguides wurde die nichtkommerzielle Internetseite izi.TRAVEL (https://izi.travel/de) verwendet. Nach kostenloser Registrierung hat man die Möglichkeit, Texte, Hörtexte sowie Bilder für einen konkreten Stadtführer hochzuladen und diesen dann zu veröffentlichen. Den Audioguide kann man sich entweder direkt auf der Internetseite anhören und ansehen oder in der gleichnamigen App, die man sich kostenlos aufs Smartphone herunterladen kann. Über die Suchfunktion gelangt man zum entsprechenden Audioguide. Die Präsentation des Audioguides fand im Rahmen der Deutschen Wochen im Oktober 2017 in Polozk statt. Der relativ späte Zeitpunkt der Veröffentlichung wurde deswegen so gewählt, da diese Veranstaltung einen würdigen Rahmen dafür bot. Eine Erweiterung um die schwäbische Variante des Audioguides ist für die Zukunft geplant. Dies soll der Vertiefung der städtepartnerschaftlichen Beziehungen zwischen Polozk und Friedrichshafen dienen. Die Bereitschaft, die schwäbischen Texte in Friedrichshafen von Dialektsprechern einzusprechen, ist vorhanden.

5.2.1 Zeitplan Audioguide Polozk (Belarus)

Wann? Was?22.-23.09.2016 Auftaktveranstaltung

Seminartage mit den DAAD-Lektorinnen Dana Schluchtmann und Hanne Wiesner

04.10.2016 Erstes Arbeitstreffengegenseitiges KennenlernenVorstellung des ProjektkonzeptsAufgabenverteilung und Gruppeneinteilung

05.10.-06.11.2016 Erstellung der russischen Texteselbständige Quellenrecherche und Texterstellung durch Studierende der Germanistik

07.11.-31.12.2016 Überarbeitung der russischen TexteÜberprüfung auf historische Richtigkeit und Genauigkeit der Texte durch Studierende der Geschichte

01.01.-19.02.2017 Übersetzung der TexteÜbersetzung der russischen Texte ins Deutsche durch Studierende der Germanistik in Gruppenarbeit inkl. drei Arbeitstreffen

20.02.2017 Abschlussbesprechung der TexteFertigstellung und Abschlussbesprechung der Texte im Plenum

bis Mitte März 2017 Erstellung des Audioguidesgemeinsamer Stadtspaziergang für das Fotografieren der Sehenswürdigkeiten (wetterabhängig)Aufnahme der Texte durch deutsche Muttersprachler (Programm: Audacity)

04.10.2017 Präsentation des Audioguides im Rahmen der Deutschen Woche an der Staatlichen Universität Polozk